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Apotheken in NRW: Nach Viagra-Beschluss – Experte wird deutlich: „Keine harmlosen Substanzen“

Apotheken in NRW werden vorerst kein rezeptfreies Viagra anbieten. Warum das auch die richtige Entscheidung ist, erklären zwei Experten.

Apotheken in NRW könnten bald rezeptfreies Viagra anbieten. Was dafür und was dagegen spricht, haben uns zwei Apotheker erklärt.
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Bei den Apotheken in NRW gibt es derzeit nur einen Weg um an das potenzsteigernde Mittel Viagra zu kommen. Und zwar über den klassischen Weg: Zuerst zum Hausarzt, der stellt dann ein Rezept aus und und mit diesem Rezept gelangt man bei der Apotheke an das Medikament.

Ein Ausschuss in Bonn debattierte jedoch kürzlich darüber, ob „der Wirkstoff Sildenafil (Viagra) in der Dosierung 25 Milligramm zur oralen Anwendung“ nicht womöglich ganz ohne Rezept frei für jedermann verfügbar sein sollte. Wie sehen Experten ein solches Vorhaben?

Apotheken in NRW: Einschätzung von Experten

Zunächst einmal vorneweg: Die Expertenkommission des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat beschlossen, dass Potenzmittel wie Viagra weiter verschreibungspflichtig bleiben. Die Entscheidung des BfArM ist rechtlich nicht bindend. Das Ministerium ist nicht an die Empfehlung gebunden, die Einschätzung der Experten des Ausschusses hat aber Gewicht und wird dann oft übernommen.

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DERWESTEN hat bei Apothekern in NRW nachgefragt, wie sie zu rezeptfreiemViagra stehen und welche Gefahren es mit sich bringen könnte. Andreas Kuchler von Kuchler Apotheken sitzt bei dem Thema etwas zwischen den Stühlen: „Einerseits kann rezeptfreies Viagra helfen, das Tabuthema Erektionsstörungen anzugehen, andererseits besteht die Sorge, dass dies zu unsachgemäßer Anwendung führen könnte. Medikamente sind keine harmlosen Substanzen und die Entscheidung über ihre Verwendung sollte sorgfältig getroffen werden“.

Gefahr durch Fehleinschätzung

„Grundsätzlich ist es immer zu begrüßen, wenn behördlicherseits die Expertise von Apothekerinnen und Apothekern geschätzt wird“, freut sich Hannu Uwe Kratz, Kreisvertrauensapotheker in Mülheim an der Ruhr. Aber für ihn liegt die Gefahr darin, dass es bei Sildenafil (Viagra) „eine gewisse Kontraindikationen für die Anwendung“ gibt. Das heißt, dass eine Erektionsstörung durchaus auch ein Anzeichen für eine schwerwiegendere Herzerkrankung sein kann und die kann naturgemäß nur durch einen Arzt diagnostiziert werden.

Liege eine ärztliche Verordnung bereits vor und man kann eine ernstzunehmende Krankheit ausschließen, dann wäre es für Patienten ohne die Rezept-Pflicht viel einfacher, an das Medikament zu kommen. Ob eine solche Differenzierung in der Arzneimittel-Verschreibungsverordnung möglich ist, bleibt aber abzuwarten.


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In der Vergangenheit wurde bereits ein Antrag über den Wirkstoff Sildenafil (Viagra), mit der doppelten Dosierung von 50 Milligramm zur rezeptfreien Verfügung, vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) abgelehnt.

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