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Amazon-Eklat! Konzern soll Mitarbeiter DAZU gezwungen haben – „nur noch grotesk“

Amazon-Eklat! Konzern soll Mitarbeiter DAZU gezwungen haben – „nur noch grotesk“

Amazon
Die Firmenpolitik eines Amazon-Lagers sorgt derzeit für heftige Kritik. Foto: IMAGO / Nordphoto

Was die Journalisten der ARD kürzlich ans Licht brachten, schlägt nun große Wellen. Insbesondere der Arbeiterschutz in den Amazon-Lagern steht derzeit in der Kritik.

Was sich zurzeit in den Hallen von Amazon abspielt, lassen auch hochrangige Politiker nicht unkommentiert.

Amazon gilt als „Gewinner“ der Pandemie

Amazon gehört zu den großen „Gewinnern“ der Pandemie. Die Bestellungen bei dem Onlinehändler sind innerhalb des letzten Jahres in die Höhe geschossen. Obwohl der Konzern so große Verantwortung hat, lässt das Management in der Corona-Krise zu wünschen übrig. Das haben die Journalisten des ARD-Morgenmagazins nun aufgedeckt und schlagen mit ihrem Bericht große Wellen.

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Seit Januar müssen bundesweit medizinische Masken getragen werden. Bahnfahren, Einkaufen und andere Räumlichkeiten sind nur mit entsprechender Mund-Nasen-Bedeckung zulässig. Besonders am Arbeitsplatz ist Vorsicht geboten, da die Angestellten oft die erforderlichen Abstände nicht einhalten können. Experten empfehlen insbesondere in solchen Situationen das Tragen von FFP2-Masken. Durch den Filter schützen diese nicht nur die Mitmenschen, sondern auch den Träger selbst vor einer Infektion und sind somit sicherer als einfache OP-Masken. Trotzdem sind laut Gesetz beide Modelle zulässig.

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Das ist Amazon:

  • 1994 in den USA von Informatiker Jeff Bezos als Onlinebuchhandlung entwickelt
  • Inzwischen ist es Marktführer im Online-Handel
  • 2019 erwirtschaftete Amazon einen Umsatz von 280 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 11,6 Milliarden
  • Amazon bietet nicht mehr nur Waren an, sondern auch verschiedene Dienste wie Prime, Pay, Video oder Music
  • Gründer Bezos gilt als reichster Mensch der Welt, sein Vermögen wird auf mehr als 180 Milliarden Dollar geschätzt

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Das hat sich Amazon zunutze gemacht. Allerdings hat die Entscheidung des Konzerns fatale Auswirkungen auf die Mitarbeiter. So auch in dem Amazon-Lager in Winsen in Niedersachsen. Dort wurde den Angestellten ein Verbot für FFP2-Masken ausgesprochen. Der Grund: Durch den besonderen Filter müssen Menschen, die so eine Bedeckung tragen häufiger Pause machen, um frische Luft zu schnappen. Tatsächlich raten Experten davon ab, die FFP2-Masken länger als zwei Stunden am Stück zu tragen. Damit der Konzern den Mitarbeitern keine zusätzlichen Pausen einräumen muss, entschied sich Amazon zu dieser Maßnahme.

Heftige Kritik an der Entscheidung von Amazon

Die Strategie wird massiv kritisiert. Mediziner und SPD-Politiker Karl Lauterbach sprich von einer Gefährdung der Arbeitnehmer und verurteilt das Handeln von Amazon laut „Focus“ als unethisch und unvertretbar. Gegenwind gibt es auch aus dem linken politischen Lager.

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Sahra Wagenknecht twitterte: „Wir alle MÜSSEN uns FFP-2 Masken kaufen, um den ÖPNV zu benutzen oder einzukaufen, aber Beschäftigte in Werken von Amazon DÜRFEN sie nicht tragen? Das ist doch nur noch grotesk, wie ausgerechnet die größten Krisengewinner am Arbeitsschutz sparen dürfen.“

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Ein Pressesprecher von Amazon erklärte nun in einem Statement zu den Vorwürfen:

„Diese Darstellung ist bewusst irreführend. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen hat allerhöchste Priorität – der Abstand zwischen unseren Arbeitsplätzen ist ausreichend und eine medizinische Maske bietet den Kolleg:innen zusätzlichen Schutz. Dies wurde von Gesundheitsbehörden und Berufsgenossenschaften wiederholt bestätigt. Wir stellen für alle Mitarbeiter:innen an unseren Standorten kostenlose medizinische Masken bereit. Dadurch stellen wir zum Schutz unserer Mitarbeiter:innen sicher, dass alle genutzten Masken zertifiziert sowie von hoher Qualität sind.

Grundsätzlich lassen wir im Rahmen behördlicher oder gesetzlicher Vorgaben Ausnahmen zu. Neben Masken bieten wir PCR-Tests für Mitarbeiter an, haben die Häufigkeit und Intensität der Reinigung in allen Gebäuden erhöht sowie gestaffelte Schicht- und Pausenzeiten sowie 2-Meter-Abstände eingeführt. Wir gehen damit weiter als die meisten Arbeitgeber. Etwas anderes zu behaupten, ist also schlichtweg falsch.” (neb)