Der Discounter-Riese Aldi wird von Kunden nicht nur wegen der moderaten Preise, sondern auch für sein vielfältiges Angebot geliebt. Für fast jedes Produkt bietet Aldi eine günstige Alternative an, sodass kaum ein Kundenwunsch offen bleibt.
Ein Lebensmittel sorgt nun aber nicht für Jubel, sondern eher für Wut bei den Kunden. Denn als sie die Details hinter dem Produkt sehen, hätten sie wohl lieber auf das Angebot verzichtet.
Aldi: Kundin rastet wegen Produkt-Herkunft aus
Da hat es Aldi Süd wohl gut mit seiner hessischen Kundschaft gemeint – doch dieses Angebot ging nach hinten los! Eine Offenbacherin traute ihren Augen kaum, als sie beim Discounter die traditionell hessische „Grüne Soße“ („Grie Soß“) im Sortiment entdeckte.
Die Soße, die vor allem gerne zu Kartoffeln serviert wird, besteht aus sieben Gewürzkräutern, die hierzulande im Frühjahr und Sommer blühen, darunter Petersilie, Schnittlauch und Pimpinelle. Deshalb wurde die Kundin stutzig, als sie „Grie Soß“ bereits Mitte März bei Aldi Süd entdeckte. Ein Blick auf die Zutatenliste schaffte dann Klarheit – und sorgte gleichzeitig für Wut bei der Frau.
„Warum kann man nicht einfach warten, bis regional die Zutaten für unser hessisches Nationalgericht Griesoß verfügbar sind? Der ökologische Fußabdruck dieser Kräuter hier ist außerirdisch hoch. Nur die Kresse ist aus Deutschland“, beschwert sich die Kundin auf der Facebook-Seite von Aldi Süd. Laut Ursprungshinweis kommen die restlichen Zutaten unter anderem aus Äthiopien, Kenia, Spanien und Frankreich.
Für die Kundin ein absolutes No-Go: „Ganz unabhängig davon herrscht in vielen Teilen Ostafrikas, zum Beispiel auch im Osten und Norden Kenias, große Dürre. Die Böden sind viel zu trocken, um Getreide oder Gemüse anzubauen. Was für ein Irrsinn, von dort Kräuter für Deutschland anzubauen, aufwändig zu bewässern und dann per Flugzeug hierher zu importieren, während in Teilen des Landes dort Menschen an Hunger sterben. Das macht mich betroffen und auch etwas wütend.“
Der Frau ist unverständlich, wie man dieses Lebensmittel guten Gewissens im Sortiment anbieten kann.
Aldi wehrt sich gegen die Vorwürfe
Auch andere Kunden laufen Sturm gegen das Produkt, kommentieren den Facebook-Beitrag ebenfalls – und beziehen sich dabei auch auf andere Import-Lebensmittel. „Das hab ich mich bei den Erdbeeren und Himbeeren diese Woche auch schon gefragt“, schreibt etwa eine Frau. „Horror… Erdbeeren aus Griechenland und Spargel aus Peru“, findet auch eine andere Kundin. „Tut mir leid, das ist so absurd, da kann ich nur lachen, sonst muss ich weinen…“, gibt eine weitere zu.
Auch Aldi Süd selbst bezieht Stellung in den Kommentaren, erklärt: „In einigen Fällen ist es nicht möglich, Produkte regional zu beziehen, ein Beispiel wäre hier, dass die Saison zum Anbauen bereits vorbei ist. In solchen Fällen greifen wir auch auf Lieferanten außerhalb Deutschlands zurück, um weiterhin eine genügende Warenverfügbarkeit zu gewährleisten.“ Dennoch läge dem Unternehmen eine „gesunde Klimabilanz“ und ein „möglichst geringer ökologischer Fußabdruck am Herzen“, heißt es in dem Kommentar.
„Uns ist unsere Verantwortung als Discounter bewusst und wir setzen bei unseren Produkten zunehmend auf regionale Betriebe“ – sollte das, wie in dem Fall der Soße, nicht möglich sein, nutze man „möglichst kurze Lieferwege“ und denke an die Umwelt.
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Nichtsdestotrotz ist und bleibt Aldi Süd auch ein wirtschaftliches Unternehmen und bedient mit seinem Angebot auch eine Kunden-Nachfrage, wie auch ein weiterer Kommentator feststellt: „Der Verbraucher will es! Findet er es nicht, rennt er wutentbrannt zu Lidl. Natürlich nicht ohne sich vorher bitterböse auf FB oder Instagram zu beschweren. Findet den Fehler.“