Der Discounter Aldi hat eine Entscheidung getroffen, die sowohl Kunden der Filialen Nord als auch Süd betrifft.
Für ein bestimmtes Produkt gibt es in den Filialen von Aldi bald keinen Platz mehr. Es steckt allerdings mehr dahinter, als man meinen könnte.
Aldi: Das war’s mit Rindfleisch aus Brasilien
Vergangenen Freitag (18. Februar) teilte Aldi mit, dass der Verzicht auf brasilianisches Rindfleisch ab Sommer 2022 für alle neuen Lieferantenverträge für Frischfleisch und Tiefkühlware gilt.
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Das ist Aldi:
- Aldi Nord und Aldi Süd sind zwei separate Unternehmensgruppen in Essen und Mülheim
- Aldi steht für Albrecht-Discount: 1913 machte sich Karl Albrecht in Essen als Brothändler selbstständig
- 1962 wurde der Familienbetrieb zu einem reinen Discounter umfunktioniert und hat den heutigen Namen „Aldi“ gekriegt
- Die Trennung in Nord und Süd erfolgte 1961
- Mittlerweile zählt Aldi zu den zehn größten Einzelhandelsgruppen weltweit
- Alle weltweiten Filialen sind den beiden Unternehmen mit Sitz in den Ruhrgebietsstädten zugeordnet
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Der Discounter setzt bereits jetzt bei seinen Frischfleischprodukten zu rund 85 Prozent auf Ware aus deutscher oder regionaler Haltung. Zuletzt hatte der Supermarkt angekündigt, im Laufe des Jahres 2022 bei seinen Schweinefrischfleischprodukten auf „5xD“ umzustellen.
5xD bedeutet, dass die gesamte Wertschöpfungskette in Deutschland stattfinden muss. Dazu zählen die Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Zerlegung sowie Verarbeitung der Tiere.
Aldi: Tierwohl-Versprechen und Pläne für die Zukunft
Mit der Entscheidung, auf brasilianisches Rindfleisch zu verzichten, möchte der Discounter ein klares Zeichen setzen, und sich gegen die Rodung von Regenwäldern aussprechen.
Die Rinderwirtschaft in Brasilien steht oft in der Kritik: Um Weideland auszuweiten, kommt es häufig zu illegalen Rodungen in der Amazonas-Region – obwohl es bereits Abkommen gibt, die dies verhindern sollen.
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Aldi zufolge möchte man als internationaler Händler mit globalen Lieferketten Verantwortung übernehmen. „Gleichzeitig ist dies ein weiterer Beleg dafür, dass wir unseren Haltungswechsel ernst meinen und konsequent mehr Fleisch aus Deutschland anbieten“, heißt es von einem Sprecher des Supermarktes.
Es scheint zumindest so, als müssten Kunden sich darauf einstellen, dass der Discounter im Rahmen seines Versprechens für mehr Tierwohl einiges umstellt. (jdo)