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Aldi, Kaufland und Co. erteilen besonderem Service Absage – Kunden können trotzdem profitieren

Entgegen einer Überlegung der Politik wollen Aldi, Kaufland und Co. nicht mitziehen. Für die Kunden bedeutet das aber nichts Schlechtes.

Aldi, Kaufland und Co Symbolbild
© IMAGO / Manfred Segerer / DER WESTEN

Lebensmittelverschwendung vermeiden

Wir geben fünf Tipps, wie man im Alltag weniger Lebensmittel verschwendet.

Es geht um eine Bitte von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne). Die beiden Politiker würden das sogenannte „Containern“ gerne legalisieren. Bisher wird das Entnehmen von weggeworfenen Lebensmitteln aus den Mülleimern und Containern von Supermärkten und Discounter wie Aldi, Kaufland und Co., noch strafrechtlich verfolgt. Doch sollte es genau andersherum sein, wie Özdemir argumentiert.

Darum sollten Menschen sich friedlich an den oft noch guten Lebensmitteln bedienen dürfen, die Aldi, Kaufland und Co. wegschmeißen. Das wollen die Supermärkte und Discounter jedoch nicht. Sie haben dafür eine andere Idee.

So Aldi, Kaufland und Co. gehen gegen Lebensmittelverschwendung vor

 „Wenn sich Menschen weggeworfene Lebensmittel mit nach Hause nehmen, ohne dabei eine Sachbeschädigung oder einen Hausfriedensbruch zu begehen, dann muss nach meiner Meinung nicht weiter strafrechtlich verfolgt werden“, meint Buschmann. Özdemir geht sogar noch einen Schritt weiter. Nicht diejenigen, die containern sollten bestraft werden, sondern diejenigen, die unnötig Lebensmittel verschwenden.

Auch die Supermärkte sollten deshalb daran arbeiten, weniger Lebensmittel wegzuschmeißen. „Lebensmittel gehören auf den Teller und nicht in die Tonne“, sieht auch Kaufland ein. Auf Anfrage unserr Redaktion erklärt der Discounter, dass aber nur sieben Prozent der gesamten Lebensmittelverschwendung auf den Lebensmittelhandel fallen und dafür 59 Prozent auf private Haushalte in Deutschland.

„Vor diesem Hintergrund können wir nur gemeinsam die Lebensmittelverschwendung weiter reduzieren“, so eine Unternehmenssprecherin. Wie es bereits im Koalitionsvertrag stehe, wäre eine Erleichterung bei der Abgabe von Lebensmitteln an Tafeln – ein Vorschlag, den der Supermarkt nur zu gern verwirkliche.

Kaufland „aktiv gegen Lebensmittelverschwendung“

„Kaufland nimmt den verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln sehr ernst und setzt sich seit vielen Jahren aktiv gegen Lebensmittelverschwendung ein“, so die Sprecherin. Dazu gehöre das Zurateziehen unterschiedlicher Prognosen beim Einkauf und das Checken der Lebensmittel auf deren Haltbarkeit. „Bereits vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums werden Artikel preisreduziert verkauft oder wir stellen sie entsprechenden Einrichtungen oder Organisationen zur Verfügung.“ Dabei bevorzuge der Supermarkt insbesondere die Tafeln. Bei frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse werde gleich verfahren und jeweils kurz vor Ladenschluss die Preise reduziert.

Zudem kläre das Unternehmen anhand der Initiative „Vorsicht gut!“ gezielt Kunden über Möglichkeiten auf, Lebensmittel länger zu halten und auch, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum eben ein „Mindest“-Datum sei. Schließlich würden sich die Lebensmittel oft viel länger halten. Und unter dem Namen „Die etwas Anderen“ verkaufe der Supermarkt seit einigen Jahren Äpfel, Möhren und Kartoffeln mit „optischen Mängeln“, die aber ansonsten genauso gut seien wie die übrige Ware.

Als Teil der Bunderegierungsstrategie „Zu gut für die Tonne“ setze sich Kaufland gezielt gegen Lebensmittelverschwendung ein. In diesem Zuge sei das Unternehmen auch dem Nationalen Dialogforum des Groß- und Einzelhandesn zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung beigetreten.

Aldi gegen „Container“-Erlaubnis

Auch „nahezu alle“ Aldi Nord-Filialen würden Lebensmittel an soziale Einrichtungen spenden. „Es ist unser Anspruch, dass möglichst keine noch verzehrbaren Lebensmittel in den Abfallbehältern der Verkaufsstellen anfallen“, so das Unternehmen. Dafür sorgen eine „bedarfsgenaue Bestellung“ und Preisreduzierungen für Lebensmittel kurz vor Ablauf des MHDs. Mit dem Hinweis „Riech mich! Probier mich! Ich bin häufig länger gut!“ weist der Discounter ebenso wie Kaufland auf die längere Haltbarkeit dieser Produkte hin.


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„Wir können aber nicht zuletzt auch aus haftungsrechtlichen Gründen das sogenannte „Containern“ nicht tolerieren“, nimmt der Discounter Bezug auf die oben genannte Forderung. Als Begründung nennt er, dass die Lebensmittel „teilweise für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet sind und dies optisch nicht immer feststellbar ist“. Darum seien die Abfallbehälter oft auch nicht erreichbar für Außenstehende. (mit dpa)