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Tierschutz-Organisation Peta plant Porno-Seite

Tierschutz-Organisation Peta plant Porno-Seite

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Essen. 

Die Tierschutzorganisation Peta will in den USA eine Porno-Website starten, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Gezeigt werden sollen „Jungs und Mädchen von nebenan“ und Clips mit Pornodarstellerinnen. Die Aktion soll für ein veganes Leben werben.

Von der Tierschutzorganisation Peta ist man einiges gewohnt. Um vegane Lebensweisen zu empfehlen und Fleischesser zu kritisieren, wurden Holocaust-Vergleiche bemüht („Der Holocaust auf Ihrem Teller“). Um gegen Pelze zu protestieren, posierten für Peta halbnackte Prominente wie Pamela Anderson, Cindy Crawford und Mitglieder der Band „Die Happy“. Nun soll die Aufmerksamkeit für den Tierschutz mit pornografischen Inhalten erhascht werden.

Peta hat sich in den USA die Rechte für eine Website mit der Endung „xxx.“ gesichert. Das „triple-x“ steht für Hardcore-Inhalte, die für Jugendliche strengstens verboten sind. Laut der Nachrichtenagentur Reuters kann die Seite frühestens im Dezember an den Start gehen. Erst dann sind „triple-x-Internet-Domains“ möglich. Geplanter Inhalt der Peta-Porno-Seite: Werbespots mit nackten Tatsachen, Plakate der Serie „Go Veggie“ mit erotisch stilisiertem Gemüse und irgendwo dazwischen Bilder von „investigativen Recherchen in Schlachthöfen“, wie ein Peta-Sprecher auf Anfrage bestätigte. Eine deutsche Version sei aber nicht geplant.

Die XXX-Seite solle weniger Promis als vielmehr „die Mädchen und Jungs von nebenan“ zeigen, berichtete die US-Pressesprecherin Lindsay Rajt der „Huffington Post“. Sie verspricht „genügend Inhalte für Erwachsene, die eine xxx-Endung rechtfertigen.“ Was immer das auch konkret heißt.

Aktion ist nicht unumstritten

Die deutsche Peta-Pressestelle sagt, dass die US-Plattform „keine Porno-Seite im herkömmlichen Sinne sein wird“. Auf der Seite könnten zum Beispiel Werbespots gezeigt werden, die fürs „prüde US-Fernsehen“ zu heftig gewesen seien und deren Ausstrahlung während der „Super Bowl“-Übertragung verboten waren, heißt es. Beim „Super Bowl Sunday“ sitzt ganz Amerika vor dem Fernseher, um das Finale der US-amerikanischen American-Football-Profiliga zu verfolgen. Nicht gezeigt werden durften im Fernsehen unter anderem Werbespots mit den Pornodarstellerinnen Sasha Grey und Jenna Jameson.

Die US-Sprecherin verteidigte die ungewöhnliche Idee in einem Interview. „Gewagte Dinge sind der effektivste Weg, um Aufmerksamkeit zu bekommen.“ Peta würde nicht auf „Nacktheit“ setzen, „wenn wir nicht überzeugt wären, dass es so am besten funktioniert.“ Doch die Aktion ist nicht unumstritten. Erste Facebook-Gruppen kritisieren, Frauen würden für den Tierschutz-Kampf zu Lustobjekten degradiert. Eine amerikanische Zeitung titelte: „Pro-Vegetarier-Gruppe behandelt Frauen wie Fleisch.“