Der Magier Thimon von Berlepsch hypnotisiert im Car-Loft in Kreuzberg das prominente Publikum – sowohl sprichwörtlich als auch durch seine beeindruckenden Zaubertricks. Manch einer kassiert einen Schal, mancher leere Umschläge statt Geld – aber alle ein Stück Fleisch vom Outdoor-Grill.
Es ist bereits seit Stunden dunkel, durch Berlin weht ein eisiger Wind, im Car-Loft in Kreuzberg hängen dicke Wintermäntel an der Garderobe und ein Weihnachtsbaum stimmt auf das bevorstehende Fest ein – und doch sammeln sich die rund 80 Besucher des „Urban Fashion Events“ von Tom Tailor ausgerechnet auf dem Balkon, denn dort wird gegrillt – stilecht am Edel-Modell von Sponsor Grillson natürlich.
Für einen Grillabend ist es niemals zu kalt, so könnte die Devise lauten. Oder aber: der Geist siegt über das Fleisch. Genau das hat nämlich zuvor so beeindruckend wie unterhaltsam Magier Thimon von Berlepsch (36) unter Beweis gestellt. Drei Menschen gleichzeitig hat er vor den Augen des staunenden Publikums in hypnotischen Schlaf versetzt. Anschließend beraubte er sie nicht nur der Fähigkeit, ihre Faust zu öffnen oder aufzustehen, sondern ließ sie auch ihren eigenen Namen vergessen.
Schals und Grillfleisch gegen die Berliner Kälte
Schauspielerin Gesine Cukrowski (46), die in der Serie „Der letzte Zeuge“ an der Seite von Ulrich Mühe (1953-2007) eine kantige Gerichtsmedizinerin spielte, war eine der drei. Sie würde sich „gleich noch einmal hypnotisieren lassen. Es war eine tolle Erfahrung. Ich wusste wirklich meinen eigenen Namen nicht mehr.“ Zwar ist Cukrowski schon immer von der Kraft der Gedanken überzeugt gewesen, aber von der Erfahrung auf der Bühne ist sie dennoch überrascht. „Ich war mir sicher, dass so etwas mit mir gar nicht funktionieren würde“, erzählt die Berlinerin nach der Show, die auch Schauspieler Simon Boer (40) und TV-Moderatorin Anastasia Zampounidis (45) beeindruckt mitverfolgten.
Auch Julia Dietze (33, „Iron Sky“), gerade frisch aus London eingeflogen, bekam die Fähigkeiten des Magiers am eigenen Leib zu spüren, als dieser ihr eine fiktive Uhrzeit auf die Minute genau aus den Gedanken las. An die Kraft der Magie glaubte sie allerdings schon vor dieser Erfahrung: „Jeder, der sich schon mal verliebt hat, weiß es gibt Magie“, erzählt sie strahlend und gibt dann zu, dass sie gerade selbst „magisch verliebt“ ist. Vielleicht hätte sie sich jedoch über einen der Tom-Tailor-Schals, die im Rahmen einer weiteren Nummer ans Publikum verschenkt wurden, mehr gefreut als über die korrekt erspürte Uhrzeit – denn die Schauspielerin „hasst shoppen“.
Wenig Glück bei der Geschenkverteilung hatte aber vor allem der armenisch-stämmige Boxer Karo Murat (31). Gleich viermal suchte er, vom Magier vor die Wahl gestellt, einen jeweils leeren Umschlag aus, statt jenen mit stetig höheren Geldbeträgen. Spaß hatte er aber offensichtlich trotzdem.
Keine Chance auf die Auflösung der Tricks – aber vielleicht auf einen Parkplatz
Anja Kling (44, „Das Adlon. Eine Familiensaga“), die mit ihren beiden Kindern der Einladung von Sponsor Tom Tailor gefolgt war, erzählte noch vor dem Auftritt des Magiers, wie sie sich zuletzt bei einer SKL-Show bemüht habe, die Tricks eines Zauberkünstlers zu erkennen. „Ich saß daneben und habe konzentriert auf die Hände geschaut, aber nie gesehen, wie es funktioniert.“ Da wird sie an diesem Abend nicht mehr Glück gehabt haben, denn Thimon zaubert munter Ringe von Schnüren, Bälle unter Becher und Zitronen aus der leeren Luft – „nur Bio natürlich“.
Physikalisch immerhin ansatzweise nachvollziehbar, aber kaum weniger unterhaltsam waren die Showeinlagen der Bombay-Sapphire Show-Barkeeper. Aber auch sie zauberten ein staunendes Lächeln auf die Gesichter der Besucher. Und Veranstalter Henner Ceynowa versichert glaubhaft, dass keines der Zauberstücke – weder auf der Bühne noch hinter der Bar – abgesprochen ist. Echte Magie also, die da durchs Car-Loft in Kreuzberg geisterte? Zumindest ein magisch unterhaltsamer Abend.