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Vom Kinderstar zur schönen Oma – Christine Kaufmann ist tot

Vom Kinderstar zur schönen Oma – Christine Kaufmann ist tot

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Talkshow Koelner Treff : Christine KAUFMANN , Schauspielerin Christine KAUFMANN , Actress 28.03.2014 Talk show Koelner Meeting Christine Kaufmann Actress Christine Kaufmann actress 28 03 2014 Foto: imago/Rainer Unkel
  • Die Schauspielerin Christine Kaufmann ist im Alter von 72 Jahren gestorben
  • Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass sie schwer krank war
  • Ihre Karriere begann Kaufmann schon als Kind, feierte aber auch in Hollywood Erfolge

Berlin. 

Als Rosen-Resli wurde sie zum Kinderstar, später machte sie Schlagzeilen in Hollywood und glänzte in der bayerischen TV-Kultserie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“. Christine Kaufmann schrieb Bücher über Lebenslust, gab Beauty-Tipps und hatte eine eigene Kosmetikserie. Mit 72 Jahren ist die Schauspielerin und Autorin in der Nacht zum Dienstag gestorben. Zuletzt hatte sich die Familie sehr besorgt über den Gesundheitszustand der erkrankten Künstlerin geäußert.

Von Kindesbeinen an stand die am 11. Januar 1945 in Lengdorf in der Steiermark geborene Tochter eines ehemaligen deutschen Offiziers und einer französischen Maskenbildnerin im Rampenlicht. Erste Schritte ins Showleben machte sie – gemanagt von ihrer ehrgeizigen Mutter – mit sieben Jahren im Ballett des Münchner Gärtnerplatztheaters.

Als „Rosen-Resli“ entzückte Kaufmann die Zuschauer

Nach einem Kinodebüt in dem Zirkusfilm „Salto Mortale“ spielte sie sich als Neunjährige in dem Film „Rosen-Resli“ nach dem Buch von Johanna Spyri unter der Regie von Harald Reinl 1954 in die Herzen der Kino-Zuschauer.

Die Karriere als Kinderstar war für sie allerdings nicht leicht. „Ich war sehr isoliert. Und die Verantwortung, als Neunjährige eine Familie erhalten zu müssen, war fast zu viel für ein Kind“, sagte sie 2014 der Zeitschrift „Woman“.

Mit 15 Jahren die höchste Auszeichnung: Ein Golden Globe

Mit 15 Jahren dann die höchste Auszeichnung: Für ihr Hollywooddebüt in „Stadt ohne Mitleid“ (1961) erhielt Kaufmann einen Golden Globe. Die Kritik feierte die Darstellerin, die an der Seite von Kirk Douglas ein Kleinstadtmädchen spielte, das Opfer einer Vergewaltigung wird. Es folgten weitere Engagements in Hollywoodstreifen wie „90 Minuten nach Mitternacht“ (1962) oder „Taras Bulba“ (1962).

Doch die junge Frau machte auch privat Schlagzeilen: 1963 heiratete sie den 20 Jahre älteren Tony Curtis und zog sich für einige Jahre von der Filmarbeit zurück. Keine glückliche Ehe, wie sie später immer wieder beteuerte. Sie sei für ihn lediglich eine hübsche junge Visitenkarte gewesen.

Im Sorgerechtsstreit wurden ihre Töchter entführt

Als die Ehe nach fünf Jahren geschieden wurde, kehrte sie mit ihren Töchtern Alexandra und Allegra nach Deutschland zurück. Bei dem erbitterten Sorgerechtsstreit wurden die Kinder sogar nach Los Angeles entführt.

In Deutschland gelang ihr das Comeback: Sie war in TV-Serien wie „Der Kommissar“ und „Derrick“ zu sehen und gewann mit Regisseuren des Neuen Deutschen Films Profil. Sie spielte in Werner-Schroeter-Filmen wie „Der Tod der Maria Malibran“ und „Tag der Idioten“. 1981 drehte sie mit Rainer Werner Fassbinder an der Seite von Stars wie Barbara Sukowa, Hanna Schygulla, Armin Mueller-Stahl und Mario Adorf die Filme „Lola“ und „Lili Marleen“.

In „Monaco Franze“ zeigte Kaufmann ihr komisches Talent

Für viele Fans unvergessen sind ihre Auftritte in der TV-Serie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ des Bayerischen Rundfunks Anfang der 80er Jahre. Neben Helmut Fischer und Ruth Maria Kubitschek konnte Christine Kaufmann hier als Mauerblümchen Olga ihr komödiantisches Talent zeigen.

An diese Figur schloss sie nach eigenem Bekunden wieder an, als sie im Dezember 2014 als skurrile Geisterbeschwörerin in Noël Cowards Schauspiel „Funkelnde Geister“ am Landestheater Linz auf der Bühne stand. „Ich wollte immer diese Rolle der komischen Alten spielen“, sagte sie damals den „Oberösterreichischen Nachrichten“ und bekannte: „Ich bin ja ein großer Theater-Fan: Theater ist so schön wie Radfahren!“

Neben ihren Engagements als Schauspielerin war Christine Kaufmann auch als Autorin aktiv. Sie schrieb Bücher mit Titeln wie „Verführung zur Lebenslust“, „Der Himmel über Tanger“ und „Scheinweltfieber“, gab Wellness- und Beauty-Tipps und vertrieb ihre eigene Kosmetiklinie. Medien nannten sie die „schönste Großmutter Deutschlands“. Mit Leidenschaft pflegte Kaufmann, die vier Mal verheiratet war, das Familienleben mit ihren Töchtern und Enkeln. Uralt zu werden, war aber nicht ihr Wunsch. „Ich interessiere mich für ein gutes Leben, nicht für ein langes. Ich habe auch keine Angst vorm Sterben“, sagte sie der Zeitschrift „Woman“. (dpa)