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Rätsel um ein grausames Wikingerritual

Rätsel um ein grausames Wikingerritual

„Ich habe die Macht. Eine Macht, die Sie nicht verstehen. Eine Macht, die Sie zerstören wird.“ Der Hamburger Kriminalhauptkommissar Jan Fabel sieht auf den Bildschirm seines Computers. Wieder ist eine E-Mail des Psychopathen eingegangen, der für eine Reihe grausamer Morde in der Hansestadt verantwortlich zu sein scheint. Fabel weiß: Der Mörder wird erneut zuschlagen – er muss schnell handeln.

Berlin (dapd). „Ich habe die Macht. Eine Macht, die Sie nicht verstehen. Eine Macht, die Sie zerstören wird.“ Der Hamburger Kriminalhauptkommissar Jan Fabel sieht auf den Bildschirm seines Computers. Wieder ist eine E-Mail des Psychopathen eingegangen, der für eine Reihe grausamer Morde in der Hansestadt verantwortlich zu sein scheint. Fabel weiß: Der Mörder wird erneut zuschlagen – er muss schnell handeln.

Mit der gleichnamigen Verfilmung des Krimis „Blutadler“ von Bestsellerautor Craig Russell – am Samstag (3. November, 20.15 Uhr) im Ersten zu sehen – ist Regisseur Nils Willbrandt ein bildstarker und zugleich mystischer Film gelungen. Der Schauspieler Peter Lohmeyer brilliert in der Hauptrolle.

Bildstarkes Pendant zum Buch

Mit imposanten Aufnahmen aus dem Hubschrauber über Hamburg bei Nacht steigt der Film ein. Die Liebe und Begeisterung, die der schottische Autor Russell für die Stadt hegt und mit seiner Krimireihe um den Ermittler Fabel ausdrückt, findet im Film sein Pendant.

Die Szenen ziehen den Zuschauer sofort hinein in eine Welt voller Rätsel. Es ist die Welt von Jan Fabel. Er muss den Fall lösen, der die Hamburger in Angst und Schrecken versetzt. Es ist ein Kampf gegen die Zeit. Wahllos scheint ein Psychopath Frauen im Partygetümmel von St. Pauli aufzuspüren und sie nach einem grausamen Hinrichtungsritual der alten Wikinger zu töten. Später wird klar: Auch Polizei und Mafia sind in den Fall verstrickt.

Im Ersten lief 2010 erstmals eine deutsche Verfilmung der Krimireihe. „Wolfsfährte“ brachte dem Sender mit knapp sechs Millionen Zuschauern einen Gesamtmarktanteil von 19,4 Prozent. Neben Lohmeyer, der nun zum zweiten Mal die Rolle des Hamburger Hauptkommissars spielt, sind unter anderen Lisa Maria Potthoff und Hinnerk Schönemann als Ermittler zu sehen.

Fabel als melancholisch, stiller Charakter

Der 90-minütige Film, eine Tivoli Film-Produktion in Kooperation mit der ARD und dem österreichischen Sender ORF, profitiert vor allem von der schauspielerischen Leistung von Peter Lohmeyer. Der 50-Jährige versteht es, seine Figur als melancholischen und stillen Charakter darzustellen. Nur wenig erfährt der Zuschauer über Fabel. Lohmeyer beschreibt ihn im Interview mit der Nachrichtenagentur dapd als Menschen, der im Team agiert, auch zuhört, aber zugleich selbstbestimmt ist. „Und er ist der Kopf der Gruppe. So etwas auszuspielen, das ist schon ein großer Reiz“, sagt Lohmeyer, der seit 1990 in der Hansestadt lebt.

Fabel ist stets unruhig, findet keinen Schlaf, hat keinen Appetit. Die Last, die er auf seinen Schultern spürt, überträgt sich auf die Sprache des Films – das trägt dazu bei, dass Spannung quasi zu einem Dauerzustand wird.

Lohmeyer, vielen bekannt durch den Film „Das Wunder von Bern“, ist offenbar angetan von Rollen als Ermittler – denn für sechs Folgen kehrt der Schauspieler auch als Kommissar in den Vorabendklassiker „Großtstadtrevier“ zurück.

Der 50-Jährige, der mit Starköchin Sarah Wiener verheiratet ist, sagt über einen möglichen dritten Film der Russell-Krimireihe: „Ich würde gerne weitermachen, weil ich die Figur noch weiter kennenlernen und weiter entdecken will. Vielleicht passiert ja doch mal ein Lächeln, ich will wissen, was in der Figur noch steckt.“ Ob die Reihe fortgesetzt wird, entscheidet aber letztlich die Quote, fügt er hinzu. Der Film muss sich allerdings großer Konkurrenz stellen: Im ZDF läuft am Samstag zur gleichen Zeit „Wetten dass..?“.

dapd