Sie gilt als eine der aufstrebenden Schauspielstars in Deutschland. Im ZDF-Pilotfilm „Conti – Meine zwei Gesichter“ (am 15. April um 20.15 Uhr) spielt Malaya Stern Takeda die Rolle der Staatsanwältin Henry Mahn. Zuvor sah man die 26-Jährige schon in der Erfolsgsserie „Love Addicts“.
Im Interview mit dieser Redaktion spricht die Schauspielerin über ihren neuen ZDF-Film „Conti“, ihre Leidenschaft fürs Theater, den „Tatort“ und Stereotype.
Am 15. April wird der Pilotfilm zu „Conti“ ausgestrahlt, was macht dich zuversichtlich, dass es ein Erfolg wird?
Die starken, interessanten Frauenfiguren. Sie sind keine Karikaturen oder Klischees, sondern facettenreich und kompliziert. Alle sind so komplex in ihrem Wesen und das ist leider immer noch total selten in der deutschen Filmwelt.
Also auch ein Gegenentwurf zu Trash-TV und derlei Inhalten?
Genau, obwohl ich selbst mitgespielt habe, ist es irgendwie unbefriedigend. Es ist kein Film zum Genießen, es regt zum Nachdenken an.
Kannst du dich selbst gut im TV sehen?
Ich finde es richtig unangenehm. Aber es gibt auch Momente, in denen ich mit meinen liebsten Menschen zusammensitze und ihnen zeige, was ich gemacht habe. Ich bin dann schon stolz darauf.
Die Serie ist aus der Feder der „Bad Banks“-Macher. Hat das deine Entscheidung, dabei zu sein, beeinflusst?
Ich habe „Bad Banks“ tatsächlich nie gesehen (lacht). Ich gucke nicht so mega viel. Was mich gecatcht hat, war das Buch.
Die Serie ist nach „Love Addicts“ deine erste große TV-Rolle. Deine Figur Staatsanwältin Henry Mahn wirkt zu Beginn nervös, hat großen Respekt vor ihrer Aufgabe. Waren das Momente, in denen du dich gut mit ihr identifizieren konntest?
Zum Glück hatte ich nicht solche Gedanken. Ich war aber in einem Tunnel, weil ich nach „Love Addicts“ direkt mit „Conti“ angefangen habe. War also dementsprechend in Übung. Die Nervosität von Henry gehört nur Henry. Wir hatten aber auch ein tolles Team, was Sicherheit gegeben hat.
Apropos Team. Désirée Nosbusch ist eine Kollegin mit extrem viel Erfahrung. Wie war es für dich, neben einer solchen TV-Legende zu spielen?
Das ist auch so lustig. Das soll jetzt nicht falsch rüberkommen, aber ich kannte sie vorher kaum. Sie war aber schon bei der Leseprobe total warm, hat mich direkt aufgenommen, fast adoptiert. Es hat einfach total Spaß gemacht, mit ihr zu spielen. Der Hammer!
„Conti“ wurde wie „Love Addicts” auch in Hamburg gedreht. Deine Lieblingsstadt?
Hamburg ist Hammer. Ich liebe Hamburg. Aber die Dreharbeiten waren tatsächlich mein erstes Mal in Hamburg und ich fand das toll, weil ich immer mal ein Stück am Thalia-Theater sehen wollte, das habe ich nun geschafft. Für „Conti“ hatte ich eine Wohnung direkt auf der Schanzenstraße und ich mochte es dort einfach sehr gern. Ich komme ja aus Berlin, bin auch eine sehr stolze Berlinerin, aber wenn ich mir eine andere Stadt in Deutschland aussuchen müsste, dann wäre es Hamburg.
Wie geht es jetzt für dich weiter?
Ich werde festes Ensemblemitglied am Maxim Gorki Theater. Theater ist ja das, was ich studiert habe und auch die Richtung, in die ich gehen wollte. Da kam der Film so ein bisschen um die Ecke. Was aber auch schön und wichtig war.
Ich werde versuchen, beides weiterzumachen. Auch wenn es zeitlich nicht einfach wird.
Also ist der „Tatort“ gerade eher keine Option?
(Lacht) Es ist immer schwierig, mit mir über deutsche Formate zu sprechen, weil das für mich alles neu ist. Ich habe noch nie einen „Tatort“ gesehen. Ich finde es aber auch schwierig zu beantworten, weil es mir vordergründig immer um die Figur und ihre Geschichte geht. Wenn mich die Figur reizt, dann würde ich auch einen „Tatort“ drehen.
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Was muss die Figur denn haben?
Das ist ja immer das Ding. Dadurch, dass ich Halb-Japanerin bin, habe ich leider immer wieder so ganz blöde, flache Rollenangebote oder -Anfragen. Sachen, die sehr klischeebehaftet sind. Figuren, die einfach nur eine dramaturgische Funktion erfüllen. Das interessiert mich nicht. Ich möchte eine Figur zum Leben erwecken. Sehnsüchte, Ängste, Liebe.