Es war vielleicht nicht die spektakulärste, dafür aber die komplizierteste Wette, des Abends, die am Ende das Preisgeld für den Wettkönig einbrachte. Aus Lützerath war der 41-jährige Marten Reiß zu „Wetten, dass..?“ gekommen. Der 3D-Grafiker schaffte es mit seinem Kreuzblick, einen zufällig in eine lange Reihe von Fingerabdrücken eingereihten Fingerabdruck zu erkennen.
Klingt kompliziert, war es wohl auch, so brauchten Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker schon mehrere Minuten, um die Wette dem „Wetten, dass..?“-Publikum in Friedrichshafen zu verklickern.
„Wetten, dass..“-Wettkönig wird ein Klimaaktivist aus Lützerath
Wie dem auch sei, Marten Reiß gewann seine Wette und konnte am Ende sogar den Titel des Wettkönigs einheimsen. Stattliche 50.000 Euro fließen nun also auf das Konto des Klimaaktivisten, der mit dem Geld auch schon einen konkreten Plan verfolgt.
Auf die Frage von Michelle Hunziker hin, was er mit dem Geld plane, antwortete Reiß noch vor der offiziellen Verkündung des Siegers: „Ich würde es für den Erhalt von Lützerath einsetzen.“ Ein Moment, in dem dem 41-Jährigen fast die Tränen kamen und der auch eine Reaktion im Publikum auslöste. So nutzen gleich mehrere Aktivisten und Aktivistinnen die riesige TV-Bühne, die „Wetten, dass..?“ ihnen bot, um lautstark „Lützi bleibt“ zu skandieren und Plakate in die Luft zu strecken.
Oder wie es Thomas Gottschalk so schön ausdrückte: „Dein Fanclub ist auch dabei, Lützi zu retten und du hast einen gewaltigen Schritt getan, dieses Bewusstsein in die Nation zu tragen. Heute haben sicherlich viele zugeschaut, die von Lützerath nichts mehr gehört hatten oder noch nie was gehört haben, jetzt wissen sie es.“
Mehr Nachrichten:
Zum Hintergrund: Lützerath ist ein Weiler der Stadt Erkelenz in Nordrhein-Westfalen. Um den Tagebau Garzweiler auszudehnen, plant der Energieversorger RWE den Ort komplett abzureißen. Dagegen gibt es schon seit langem große Proteste.