Besonders an Fernsehsets von Reality-TV-Formaten ist es wichtig, dass sich die Teilnehmer wohl und sicher fühlen. Andauernd von Kameras begleitet zu werden, ist für die meisten Menschen zunächst ungewohnt. Nun werden Vorwürfe gegen den Sender RTL laut, die die Dreharbeiten von genau einem solchen Format betreffen.
Das Investigativ-Format „Vollbild“ des Senders SWR deckt am Dienstag (30. April) die Vorwürfe eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs am Set von RTL auf. Doch was war passiert?
Heftige Kritik an Mitarbeiter von RTL
Wie der SWR berichtet, wirft eine Teilnehmerin eines Reality-TV-Formats des Senders RTL einem weiteren Teilnehmer einen sexuellen Übergriff am Drehort vor. Als die Kameras ausgeschaltet waren, habe der Teilnehmer in einem Badezimmer versucht, Sex mit der Teilnehmerin zu haben. Diese machte jedoch mehrmals klar, dass sie das nicht wolle.
Die Teilnehmer trugen zu dem Zeitpunkt noch Mikrofone, weshalb ein Produktionsmitarbeiter des Senders alles mit anhören konnte und dazwischen ging. Anschließend berichtete die Teilnehmerin ihm davon, dass es fast zu einer Vergewaltigung gekommen war. Diesen heftigen Vorwurf wollte der Mitarbeiter jedoch nicht hören.
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Der mutmaßlich übergriffige Teilnehmer musste das Studio daraufhin verlassen. Die Teilnehmerin zeigt sich über die Ignoranz des Produktionsmitarbeiters von RTL entsetzt und berichtet dem SWR: „Ich war fassungslos darüber, in welcher Art und Weise mit mir gesprochen wurde und in dem Moment gar kein Einfühlungsvermögen und Verständnis für mich da war.“
Die Produktionsfirma bestätigt dem SWR über eine Anwaltskanzlei, dass es entsprechende Vorwürfe gegeben hätte. Da jedoch schlussendlich Aussage gegen Aussage stand, konnte der Fall nicht abschließend geklärt werden. Im Anschluss an die Szene hätte die Teilnehmerin den Vorwurf nicht wiederholt. Diese sagt wiederum aus, dass ihr von der Produktion davon abgeraten wurde. Von diesem Vorwurf möchte die Produktionsfirma wiederum nichts wissen.
Die Namen der RTL-Serie und der Teilnehmer nennt der SWR „aus Gründen des Informantenschutzes“ nicht. Ob es eine endgültige Klärung der massiven Vorwürfe geben wird, bleibt abzuwarten.