Er ist ein seltener, dafür aber sehr interessanter Gast: Normalerweise kennen die Zuschauer Reinhold Beckmann als versierten Fußballkommentator. Doch am Dienstagabend bei Markus Lanz bewies der 67-Jährige, dass er auch ganz anders kann.
Reinhold Beckmann hat ein Buch geschrieben. Eine Familiengeschichte sozusagen. In „Aenne und ihre Brüder“ erzählt der Moderator die bewegende Geschichte seiner Familie. Die bewegende Geschichte vor allem seiner vier Onkel, die allesamt im Zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen. Eine Geschichte, die er bei Markus Lanz noch einmal Revue passieren lässt.
Reinhold Beckmann spricht bei Markus Lanz über das Schicksal seiner Onkel
„Ich bin ins Dorf zurückgegangen, ein sehr, sehr katholisches Dorf, und habe dort mit älteren Menschen gesprochen. Die ich zum Teil auch noch kannte aus meiner Jugendzeit, weil ich da immer die Sommerferien verbracht habe. Ich bin auf Dachböden ein bisschen herumgekreucht, habe versucht, Unterlagen zu finden, habe auch gemerkt, dass viele Geschichten in der Familie gar nicht mehr stimmten. Klassische Legendenbildung“, so Beckmann.
Er konnte durch seine Recherchen aber auch herausfinden, dass die Soldaten an der Front durchaus wussten, dass der Krieg nicht so laufe, wie es in der Heimat gerne propagiert wurde.
Wieviel wussten die Soldaten im 2. Weltkrieg?
„Sie schreiben in den Briefen darüber, besonders Franz, der Älteste, der Mutigste, der schreibt immer: Wann hört dieser Schwindel endlich auf? Es ist die Hölle. Das schreibt er mehrmals. Er schreibt auch 41, das ist die Hölle hier“, so Beckmann.
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Dies sei auch dahingehend bemerkenswert, weil es eigentlich eine Stelle gab, die die Briefe überprüfte, so Beckmann weiter. Glücklicherweise seien ausgerechnet die Briefe seines Onkels nicht kontrolliert worden. Im Januar 1945 schrieb Franz seinen letzten Brief von der Front. Danach kam nie wieder ein Lebenszeichen.