Selten war eine Runde bei Markus Lanz jünger besetzt, als am vergangenen Mittwoch. Selten war ein Start in eine Sendung aber auch gehaltloser. Hatte der ZDF-Talker doch junge Vertreter sämtlicher Großparteien eingeladen. Zu Gast: Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer, die Vorsitzende der Jungen Liberalen, Franziska Brandmann, und die Co-Chefin der Grünen Jugend, Svenja Appuhn.
Es sollte um den Streit in der Ampel gehen, aber auch darum, was die Parteien denn nun eigentlich eint. Scheinbar jedoch war den einzelnen Vertretern gar nicht so recht nach Einigkeit, wie Markus Lanz schon bei der ersten Frage an Franziska Brandmann feststellen musste.
Markus Lanz und die Jung-Politiker
„Im Moment überall Krisenherde, überall Probleme, wohin das Auge schaut, alles so wahnsinnig destruktiv, alle streiten so unglaublich viel. Und deswegen würde ich vorschlagen, wir fangen einfach mal anders an. Jeder von euch hat jetzt die Chance, und vielleicht fangen wir mit Franziska Brandmann an, mal zwei, vielleicht fällt Ihnen sogar etwas Drittes ein, positive Dinge zu nennen, die Ihnen an den anderen Parteien gefallen. Vielleicht fangen wir bei den Grünen an, was gefällt Ihnen bei den Grünen besonders gut?“,. wollte Lanz von der 30-Jährigen wissen.
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Die jedoch schien darauf null vorbereitet, und leider auch nur wenig spontan. „Herr Lanz, jetzt erwischen Sie mich auf dem falschen Fuß, ich war auf Schlagabtausch hier eingestellt. Ich würde mal mit einer Sache anfangen, weil sonst dauert die Runde so lange. Ich glaube, wenn ich an die Grünen denke, dann ähm, es fällt mir schwer, aber ich würde sagen: Der Einsatz für Menschenrechte weltweit“, so Brandmann.
Die FDP hat eine „lustige Streitkultur“
Bei der SPD wurde sie dann jedoch schon schlagfertiger. Sie finde gut an der SPD, dass sie nicht die Jusos seien. Viel gehaltvoller wurde es jedoch auch bei der Vertreterin der Grünen Jugend, Svenja Appuhn nicht. Sie fand, dass die FDP eine „lustige Streitkultur“ hätte, die man sich gut anschauen könne.
Oder wie es ein Zuschauer bei „X“ schön zusammenfasste: „Heute Abend schäme ich mich für meine Generation.“