Es ist das Thema unserer Zeit: Der Klimawandel. Wie wird unsere Erde in zehn, fünfzig oder hundert Jahren aussehen, wenn wir jetzt nicht handeln? Es ist ein Thema, das jeden angeht, das polarisiert und das Potenzial hat, Familien zu entzweien. Auch im Hause der „Goodbye Deutschland“-Stars Caro und Andreas Robens herrscht Uneinigkeit, was die Maßnahmen der Regierung und die Aktionen von Gruppierungen wie der „Letzten Generation“ angeht. Im Interview sprechen die Robens über die Klimakleber, Umweltverschmutzung und die Zustände auf Mallorca.
Ihr habt euch am Dienstag via Instagram sehr deutlich zu den Klimaklebern in Berlin geäußert. Was haltet ihr grundsätzlich von der derzeitigen Klimabewegung?
Andreas: Es muss mehr durchgegriffen werden. Vor allem vonseiten der Politik. ‚Bitte, bitte macht‘ reicht nicht, wenn man bedenkt, was derzeit weltweit passiert. Es ist allerdings unmöglich, wenn man dabei Privateigentum kaputt macht. Wände besprühen beispielsweise. Das geht zu weit.
Caro: Ich bin da noch extremer. Ich finde es unmöglich, Straßen zu blockieren oder Krankenwagen den Weg zu versperren. Jeder, der vielleicht selber mal in einem Krankenwagen liegt, möchte nicht sterben, weil irgendjemand sich auf den Asphalt geklebt hat. Die Steuergelder könnten auch für den Umweltschutz genutzt werden und nicht für Menschen, die von der Straße gelöst werden müssen.
Andreas: Da muss die Politik mehr machen.
Caro: Das Ziel ist gut. Der Weg dahin aber völlig verkehrt.
Andreas: Vollkommen nicht. Ich finde schon, dass man da etwas radikaler vorgehen muss, aber ohne privates Eigentum in Mitleidenschaft zu ziehen.
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Ich merke schon, ihr seid da nicht ganz einig. Kommt es bei euch privat zum Klimazoff?
Andreas: Beim Fernsehgucken haben wir das öfter mal. Da teilen sich schon unsere Meinungen. Ich finde, man muss die Menschen wachrütteln. Aber eben in einem gewissen Maße. Das Wichtigste ist, die Politik wachzurütteln. Es geht einfach zu langsam. Wir demonstrieren hier für Tempo 100 und das 9-Euro-Ticket und 2000 Kilometer tobt ein Krieg. Da ist die Relation ein bisschen verkehrt.
Wie meinst du das?
Andreas: Mich nervt dieses „Nicht über den Tellerrand gucken“. Genauso sieht es aus mit den Batterien. Wer holt denn das Kobalt aus der Erde? Das sind Kinder bis 14 Jahre. Und dann stellen sie sich hin: Ist alles Grün. Aber wer macht denn den Scheiß? Wer macht denn die Drecksarbeit?
Caro: Ich finde aber, mit ihren Aktionen bewirken die Klimakleber das krasse Gegenteil. Man hat einfach nur noch eine riesige Wut. Man ist sauer, dass alles verstopft ist.
Andreas: Man muss die Leute schon aufwecken. Aber Privat- oder öffentliches Eigentum zu zerstören, geht zu weit. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass Kunstwerke zerstört werden, die einen kulturellen Wert für die Menschheit haben. Aber man muss einen krasseren Blick darauf lenken, damit überhaupt etwas gemacht wird. Wie kann es denn sein, dass im 21. Jahrhundert das Verpackungsmaterial immer noch Plastik ist? Wieso wird die Wurst, die jeder jeden Tag kauft, nicht in Pappe und Papier verpackt? Zum Beispiel mit Wachsbeschichtung.
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Dasselbe mit Plastikflaschen …
Andreas: Ja, warum nicht Glasflaschen?
Ist das bei euch auf Mallorca auch ein Thema?
Andreas: Nein, hier landet alles in einer Mülltonne und wird verbrannt. Im Ausland interessiert sich niemand einen Scheißdreck für Müll. Alle Länder müssen mitmachen, sonst funktioniert das ganze Ding nicht. Hier gibt es zum Beispiel auch keine Pflandflaschen. Es kommt alles in den Müll. Das tut mir im Herzen weh. Nach einer Feier schmeißt du zwanzig Flaschen Bier auf einmal weg. Das ist unnötig.
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Nehmt ihr in Spanien einen ähnlichen Klimaprotest wie in Deutschland wahr?
Andreas: Nein, es interessiert hier jeden einen Scheiß. Das geht schon mit dem Wasser los. Die Einheimischen müssen im Sommer Wasser sparen und die Leute in den Hotels gehen viermal am Tag Duschen. Das ist eine Frechheit. Da müsste ein Stopp rein. Den Hotels dürfte nur eine gewisse Menge Wasser am Tag zur Verfügung gestellt werden und danach wird es teuer.
Caro: Man muss aber auch sagen, dass es hier kein Einwegplastik mehr gibt. Keine Strohhalme, keine Tüten.
Andreas: Ja gut. Am Strohhalm zu sparen, bei dem ganzen Müll, der hier rumliegt. Das ist doch ein Witz. Wir sollten Plastik generell als Verpackung vom Markt nehmen. Das kann man alles mit Papier, Pappe, Altpapier und Hanf lösen.
Caro: Dafür werden aber die Wälder abgeholzt.
Andreas: Nein, das ist Blödsinn. Du kannst das so machen wie die Schweden: Ein Baum abholzen, neue Bäume pflanzen. Dazu gibt es noch schnell wachsende Bäume. Da gibt es viele Möglichkeiten.