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Ben Zucker ganz offen: „Das ist ein langer, harter Weg“

Ben Zucker gehört zu den größten Stars im deutschen Schlager. Ein Interview über seine neue Show, den Krieg und Helene Fischer.

Ben Zucker
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Ihre Musik können Schlager-Fans im Schlaf mitsingen. Wir stellen einige der größten deutschen Schlager-Stars vor.

Sein Aufstieg gleicht einem Märchen: Seit seiner Debütsingle „Na und?!“ ist Ben Zucker aus der deutschen Schlagerszene nicht mehr wegzudenken. Auftritte in den größten TV-Shows des Landes, Duette mit Helene Fischer, ausverkaufte Konzerte en Masse. Der Berliner ist einer der Stars des deutschen Schlagers.

Und nun auch als Pate unterwegs. In der Kika-Show „Dein Song“ unterstützt der 40-Jährige den 12-jährigen Jon aus Adendorf. Im Interview spricht Ben Zucker über die Aufgabe, seine Leidenschaft zum Fußball und eine mögliche Zusammenarbeit mit Helene Fischer.

Wir haben das letzte Mal vor etwa einem Jahr gesprochen, daher die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es deinem Fuß?

Dem geht es gut. Tatsächlich kam noch ein zweiter Bänderriss dazu. Aber das war nicht schlimm, ich kannte mich mit der Verletzung dann ja schon aus (lacht). Jetzt ist aber alles verheilt und stabil. Ich stehe schon wieder auf dem Platz.

Also kein vorzeitiges Karriereende?

Ich liebe den Fußball zu sehr, das ist meine große Leidenschaft, die kann ich einfach nicht hergeben.

Da gibt es aber noch eine andere Leidenschaft: Die Musik. Du bist als Pate bei „Dein Song“ dabei. Was macht dich zu einem guten Paten?

Ich glaube, dass mein Patenkind und ich von Anfang an eine gute Ebene hatten. Er hat gemerkt, dass ich eine Ruhe ausgestrahlt habe, die darauf basierte, dass wir schnell ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt haben. Das hat sofort funktioniert. Und was dazu kam: Ich habe ihn so machen lassen, wie er dachte, dass es gut ist und sich richtig anfühlt. Selbst ich als Profi konnte mir da noch eine Scheibe Naivität und Bedingungslosigkeit abschneiden.

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Ist das etwas, was du dir von ihm gerne abschauen würdest? Dieses einfach mal machen?

Ich würde es vorsichtiger formulieren. Weniger konstruieren, mehr auf sich zukommen lassen. Spontaner sein. Das kann man gut mit dem Fußball vergleichen. Als kleiner Junge auf dem Bolzplatz hast du von der Bundesliga geträumt, der Sprung zum Fußballprofi aber war enorm. Wenn du das dann erreicht hast, dann bist du so durchgetaktet, dass diese naive Träumerei von damals hinfällig wird. Weil du eben merkst, dass noch so viele Dinge dazu kommen, die man vorher nie beachtet hat, von denen man nicht mal wusste, dass es sie überhaupt gibt.

Spannend, dass du das sagst. Weil der Begriff Pate ja auch in seiner Grundbedeutung für immer gilt. Kannst du dir vorstellen, deinen Schützling bis zur Profikarriere zu begleiten?

Das ist möglich. Es obliegt aber seiner Entscheidung. Er ist der jüngste Kandidat. Aber wenn er erst mal im Stimmbruch war, er die erste Freundin hatte, die erste Zigarette geraucht hat, die Schule gut läuft, und er dann noch Bock hat, Musik zu machen, na klar.

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Du bist ganz schön streng. Schule …

(lacht). Nein, aber ich weiß ja, wie hart der Weg ist. Mit Musik Geld zu verdienen, ist nicht leicht. Und sich auch die Leidenschaft so zu bewahren, das ist hartes Brot. Wenn es dann mal läuft … ja, aber das ist ein langer, harter Weg. Ich würde ihn aber immer unterstützen. Wenn er mich also anrufen würde, er einen Tipp braucht, und ich merke, er ist on fire, dann helfe ich, wo ich kann.

Auch bei den Mädels?

Ich weiß nicht, ob ich dann derjenige sein wird, den er anruft (lacht). Da hat er bestimmt noch seinen Papa, seine Schwestern oder Kumpels.

Du standest zuletzt mit dem Song „Die weißen Tauben sind müde“ bei den „Schlagerchampions“ auf der Bühne. Ein sehr politischer Song. Ist das eine neue Richtung, die du gerne einschlagen möchtest?

Nein. Erstmal halten wir fest: Krieg ist totale Scheiße. Das ist etwas, das mich ohnmächtig stimmt, und auch etwas, das einfach nicht schön ist. Weder für unsere Welt noch für unser Leben. Den Song brachte Hans Hartz damals vor dem Hintergrund der atomaren Aufrüstung heraus. Über die Jahre wurde mir immer wieder gesagt, ich solle den Song auch aufnehmen. Meine Stimmfarbe sei ähnlich. Für mich kam das jedoch lange nicht infrage. Hans Hartz, da geht man nicht heran, das ist Weltkulturerbe für mich, das mache ich nicht. Nun passte es aber jetzt gerade in die Zeit und da habe ich gedacht: Okay, ich mache das einmal und trage das Erbe weiter.

Ich bin kein Politiker, und habe auch keine großen, tiefgreifenden Ideen dazu. Nicht etwa, weil ich ignorant bin, oder weil mir das egal ist, überhaupt nicht, aber es gibt mir – in Deutschland zumindest – ein zu großes Wirrwarr an politischen Statements, dass ich nicht mehr weiß, was da jetzt eigentlich die richtige Lösung ist.



Du bist jetzt bereits zwei Mal mit Helene Fischer aufgetreten. Zweimal mit Cover-Songs. Wann kommt euer erster eigener Hit?

Ich glaube, Helene hat gut mit ihrer Tochter zu tun. Da wird sie ausgelastet sein. Sie war in letzter Zeit sehr viel unterwegs. Aber, wenn eine Anfrage kommt, oder wir beide eine Idee entwickeln, dann sage ich natürlich nicht: Auf keinen Fall. Aber wir müssen schauen, ob es für uns beide sinnvoll ist, einen Mehrwert bietet, und natürlich auch, ob es Spaß macht.

Die neuen Folgen von „Dein Song“ sind noch bis zum 14. März 2024 jeweils um 19.25 Uhr bei Kika, auf kika.de, im Kika-Player sowie auf zdftivi.de oder in der ZDFtivi-App zu sehen.