Sie haben schon fast alles gesehen, doch manche Dinge sind auch für die erfahrenen „Bares für Rares“-Händler neu. So brachte Volker Wenzel ein Gemälde mit ins ZDF-Studio, über das es später im Händlerraum noch diverse Diskussionen geben sollte. Doch beginnen wir am Anfang.
„Ich hoffe sehr, dass ich eine Händlerkarte bekomme und das Interesse der Händler auch wecken kann, und möchte es eigentlich schon gerne veräußern“, hatte der Lehrer aus Löhne anfangs noch angekündigt, und so war es nun an „Bares für Rares“-Expertin Bianca Berding herauszufinden, für welchen Preis dies möglich sein könnte.
„Bares für Rares“: Gemälde wirft Fragen auf
Problematisch: Das Bild verfügte über keine Signatur. Es lag nun also an Berding herauszufinden, wer denn hinter jenem Werk stehen könnte, das ein junges Mädchen bei der Tätigkeit des Farnsammelns zeigte. Ein Hinweis: Auf dem Rahmen war eine Plakette angebracht, die den Namen Johann Hamza trug. Der war ein österreichischer Maler, der im Dezember 1927 verstorben war.
++ Schauspieler bei „Bares für Rares“: Im Händlerraum bemerkte es niemand ++
Ein Problem, das auch Horst Lichter direkt erkannte. „Das Bild ist nur dem Maler zugeschrieben, wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass es von ihm ist“, so Lichter. Das jedoch sah Berding ganz anders. „Ich kann mit absoluter oder ziemlicher Gewissheit sagen, dass es nicht von Johann Hamza stammt. Hamza hat fast nur auf Holz gemalt. Nur ganz selten auf Leinwand. Hier haben wir eine Leinwand vorliegen. Dann hat er in der Regel Innenräume dargestellt. Dann ist es so, dass er seine Personen nie so weit in den Bild-Vordergrund gesetzt. Und viertens, und das ist das wirklich entscheidende, er hat nur Kleinformate geschaffen“, so die ZDF-Expertin.
Doch von wem stammte das Bild denn nun? Unklar. Genau beantworten konnte die Kunst-Expertin es nicht. Trotzdem ist das Bild von guter Qualität. Und so setzte Bianca Berding 800 bis 1.800 Euro für das Gemälde unbekannter Herkunft an.
„Bares für Rares“-Händler sind skeptisch
Und auch die Händler merkten schnell, dass es sich wohl doch nicht um einen echten Hamza handelte. Vor allem der gebürtige Österreicher Wolfgang Pauritsch war skeptisch. „Also Leute, ich kann mir nicht helfen, ich bin der Meinung, dass das, was da draufsteht, nicht drin ist“, so der 52-Jährige.
Und auch gegenüber Volker Wenzel wurde Pauritsch deutlich: „Ich muss Ihnen ehrlich sagen, wir haben ein leichtes Problem, weil wir kennen diesen Künstler, der da draufsteht, und dieses Bild … irgendwas passt da nicht.“
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Und so hielten sich die Gebote auch in Grenzen. Mehr als 350 Euro wollten die Händler nicht zahlen. Schade!