Es sollte ein Fußballfest werden, doch das Spielgeschehen geriet für zwei Hörfunk-Reporter der ARD völlig in den Hintergrund. Mitten während der Live-Übertragung des Halbfinal-Hinspiels zwischen West Ham United und Eintracht Frankfurt wurden sie von englischen Fans attackiert.
Die Auswirkungen waren den beiden Reportern deutlich anzumerken. Dennoch setzte die ARD ihre Berichterstattung fort. West Ham kündigte Untersuchungen an.
ARD: Beim Ausgleich brennt den Fans die Sicherung durch
Die entsprechenden Szenen ereigneten sich nach dem Ausgleich West Hams in der 21. Minute durch Michail Antonio. Die beiden Reporter des Hessischen Rundfunks Philipp Hofmeister und Tim Brockmeier befanden sich mitten in ihrer Live-Reportage für „hr-iNFO“ schreibt die ARD.
„Wir werden hier attackiert“, berichtet Hofmeister kurz nach dem Treffer. Es mischen sich Tumult-Geräusche in die Übertragung, die von Schlägen gegen die beiden ARD-Männer zeugen. Zudem wurden ihnen offenbar die Headsets vom Kopf gerissen.
ARD-Reporter fordern Security
„So etwas habe ich noch nicht erlebt“, meldet sich Brockmeier kurze Zeit später zu Wort. Der Schock ist beiden Kommentatoren deutlich anzumerken. Dennoch machen beide weiter, fordern aber Sicherheitspersonal zu ihrem eigenen Schutz an.
In der Halbzeitpause wechseln Brockmeier und Hofmeister ihre Plätze, entkommen so den randalierenden Fans. So können sie ohne weitere Zwischenfälle Frankfurts späteren Sieg kommentieren. „Mental war das danach schwierig. Aber es geht uns den Umständen entsprechend gut“, erklärte Hofmeister nach dem Spiel.
Nach Attacke gegen ARD-Reporter – West Ham leitet Untersuchungen ein
West Ham kündigte bereits an, dass man Untersuchungen eingeleitet habe. Gemeinsam mit der Polizei wolle man die Täter identifizieren. „Im Einklang mit unserem Null-Toleranz-Ansatz wird jeder, der identifiziert wird, seine Daten an die Polizei weitergeben müssen“, erklärte ein Sprecher des Vereins laut englischen Medienberichten.
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Als Konsequenzen drohen unbefristete Stadionverbote für Heimspiele. Auch Reisen zu Auswärtsspielen sollen untersagt werden. „Für diese Art von Verhalten gibt es keinen Platz“, ließ West Ham verlauten. (mh)