Kritik am Programm mussten die Verantwortlichen der ARD schon öfter einstecken. Ob beim „Tatort“ oder einer von Florian Silbereisens Schlager-Show, der Sender kommt nicht bei jedem gut an. Jetzt sorgt die ARD allerdings nicht mit ihren Inhalten, sondern mit personellen Veränderungen für Wirbel.
Der Grund: Es gibt einen Moderatoren-Wechsel im Team vom ARD-„Mittagsmagazin“ (MiMa). Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said sind zukünftig nicht länger Teil der Show. Hintergrund ist ein Standortwechsel von Berlin nach Leipzig.
ARD-Moderatoren kündigen MiMa-Aus an
Am 1. Juli schreibt die in Wermelskirchen geborene Nadia Kailouli auf Twitter: „Wie ihr wisst, zieht das ARD-MiMA 2024 nach Leipzig. Ich werde die Sendung dann leider nicht mehr moderieren.“ Weiter heißt es: „Laut MDR-Chefredakteurin soll die künftige Moderation einen ostdeutschen Hintergrund haben. Das muss ich so akzeptieren und wünsche den Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg.“
Mit ihr geht auch Show-Kollege Aimen Abdulaziz-Said. Er ist als Sohn eritreischer Eltern in Hamburg aufgewachsen und veröffentlichte ein ähnliches Statement. Auch er wird den Umzug nicht mitmachen. Dass ausgerechnet diese beiden nicht länger Teil des Teams sind, sorgt für Aufregung im Netz.
MDR bezieht Stellung
Auf Anfrage von „DWDL.de“ erklärt der für das Format zuständige MDR: „Neben den inhaltlichen Überlegungen und solchen zur Distribution in die digitalen Angebote spielt dabei selbstverständlich auch die Frage der Moderation eine wichtige Rolle“.
MDR-Intendantin Karola Wille bezeichnete das Format als „starkes gesellschaftliches Zeichen für das weitere gemeinsame Engagement der ARD im Osten Deutschlands“. Man wolle „die bundesweite Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten“ stärken.
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Im MDR-Statement erklärt man die Entscheidung wie folgt: „Was wir auch gesellschaftlich wahrnehmen: Viele Menschen in Ostdeutschland vermissen zudem in der bundesweiten Sichtbarkeit, unter anderem in den Medien, Persönlichkeiten mit Verankerung in Ostdeutschland. […] Als öffentlich-rechtliches Medienhaus wollen wir mit möglichst vielfältigen Angeboten zum besseren gegenseitigen Verständnis und damit zum Zusammenhalt in der Gesellschaft beitragen.“
Wer die freigewordenen Positionen übernehmen soll, steht bislang noch nicht fest.