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32 Kinder sterben beim Einsturz einer Schule in Mexiko

32 Kinder sterben beim Einsturz einer Schule in Mexiko

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Darum ist Mexiko so anfällig für Erdbeben

32 Kinder sterben beim Einsturz einer Schule in Mexiko

Darum ist Mexiko so anfällig für Erdbeben

Erdbeben Mexiko

  • Am Dienstag hat erneut ein schweres Erdbeben Mexiko erschüttert – mindestens 224 Menschen starben
  • Unter den Toten befinden sich zahlreiche Kinder
  • Durch das Beben waren sowohl eine Schule als auch ein großer Supermarkt in Mexiko-Stadt eingestürzt

Mexiko-Stadt. 

Bei dem verheerenden Erdbeben in Mexiko sind mindestens 224 Menschen getötet worden. Das sagte Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) in einem Fernsehinterview. Demnach wurden bislang 117 Tote in Mexiko-Stadt gezählt, 55 im Bundesstaat Morelos und 39 in Puebla. Der nationale Zivilschutzkoordinator gab die Zahl der Toten kurz darauf mit 226 an. Die Zahl der Toten dürfte weiter steigen.

Das schwere Erdbeben der Stärke 7,1 hatte sein Zentrum am Dienstagmittag mexikanischer Ortszeit etwa 120 Kilometer Luftlinie südöstlich von Mexiko-Stadt, einer der größten Metropolen der Welt. Allein dort stürzten rund 40 Gebäude ein, mindestens 500 wurden zum Teil schwer beschädigt. Wie Bürgermeister Miguel Ángel Mancera mitteilte, müssten die Gebäude erst eingehend untersucht und repariert werden, bevor Bewohner zurückkehren können. Viele könnten unbewohnbar geworden sein, sagte er im TV-Sender Televisa. Man sei mit Baufirmen im Gespräch, dass sie rasch Experten schicken.

32 Kinder und fünf Erwachsene sterben beim Einsturz einer Schule

Beim Einsturz der Schule Enrique Rebsamen im Süden der Hauptstadt kamen mindestens 32 Kinder und fünf Erwachsene um, wie der Fernsehsender „Televisa“ unter Berufung auf Helfer berichtete. Die Leichen dieser Opfer seien alle geborgen worden. Elf Kinder seien lebend gerettet worden. Das Gebäude beherbergte Kindergarten, Grundschule und Gymnasium.

Auch ein großer Supermarkt war eingestürzt. Bilder zeigten, wie Menschen mit bloßen Händen schwere Trümmer von Straßen und Gehwegen räumten und nach Verletzten suchten. Auf kurz nach dem Erdbeben bereits verbreiteten Videos war zu sehen, dass in einigen Teilen der Hauptstadt Mexiko-Stadt Staub- und Rauchwolken aufstiegen. Zwei Stunden vor dem Beben hatte es noch eine große Katstrophensimulation mit Evakuierungen gegeben, um das Verhalten für den Fall eines erneuten Erdbebens zu trainieren.

Flughafen musste geschlossen werden

Nach dem Beben hat die Regierung die Menschen aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Innenminister Miguel Osorio Chong rief die Bevölkerung auf, den Anweisungen des Zivilschutzes Folge zu leisten. Präsident Enrique Peña Nieto berief seinen nationalen Krisenrat ein und machte sich im Helikopter ein Bild von den Schäden.

„Ich habe die Evakuierung aller Hospitäler angeordnet, die beschädigt worden sind“, teilte er mit. Patienten müssten in andere Krankenhäuser verlegt werden. Auch der internationale Flughafen musste geschlossen werden. Es soll untersucht werden, ob die Infrastruktur Schaden genommen hat, erklärte ein Sprecher. US-Präsident Donald Trump teilte bei Twitter mit: „Gott schütze die Menschen in Mexiko-Stadt.“ Man stehe an ihrer Seite.

Jahrestag eines der schwersten Beben in Mexikos Geschichte

Zeugen berichteten, das Beben zur Mittagszeit sei sehr stark gewesen, es habe sich angefühlt, als würde die Erde springen und sich drehen. Der Internationale Flughafen cancelte vorerst alle Flüge. Tausende verängstigte Menschen flüchteten auf die Straßen und Plätze.

Erst am 7. September waren bei einem Beben der Stärke 8,2 rund 100 Menschen in Mexiko umgekommen, dabei lag das Zentrum im Pazifik. Bei einem der schwersten Beben in der Geschichte Mexikos waren vor genau 32 Jahren fast 10.000 Menschen ums Leben gekommen, damals wurde Mexiko-Stadt stark getroffen.

Immer wieder Erschütterungen an der Südküste Mexikos

Mexiko befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenzonen.Der Großteil der Landmasse liegt auf der sich westwärts bewegenden nordamerikanischen Erdplatte. Unter diese schiebt sich die langsam nach Nordosten wandernde Cocosplatte. Der Boden des Pazifischen Ozeans taucht so unter die mexikanische Landmasse ab. Das führt immer wieder zu Erschütterungen an der Südküste Mexikos. (dpa/law)