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Gunter Sachs hat sich das Leben genommen

Gunter Sachs hat sich das Leben genommen

Gstaad. 

Der Fotograf Gunter Sachs ist tot. Der 78-Jährige hat sich in der Schweiz das Leben genommen. Nach Medienberichten erschoss sich Sachs in seinem Haus in Gstaad. Sachs’ Sohn Rolf kündigte eine Mitteilung an.

Der Fotograf Gunter Sachs ist tot. Der 78-Jährige erschoss sich am Samstag in seinem Haus in Gstaad in der Schweiz, wie ein Mitarbeiter der Einsatzzentrale der Polizei in Thun im Kanton Bern am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd sagte. Die Pressestelle der Kantonspolizei Bern wollte sich nicht äußern und verwies auf eine Mitteilung der Familie, die für den späten Nachmittag angekündigt sei.

Sachs“ Sohn Rolf hatte der Illustrierten „Bunte“ bestätigt, dass sein Vater in seinem Chalet in Gstaad tot aufgefunden worden sei. „Focus Online“ berichtete unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle, Sachs solle sich am Samstag erschossen haben.

Der Ururenkel des Opel-Gründers Adam Opel hatte sich als „Deutschlands einziger Playboy“ einen Namen gemacht. 1962 sorgte seine Liaison mit der persischen Exkaiserin Soraya für Schlagzeilen. 1966 heiratete Sachs in Las Vegas die französische Filmdiva Brigitte Bardot. Die Ehe hielt nur drei Jahre.

Seit 1969 war der Industriellensohn mit der Schwedin Mirja verheiratet. Er hatte drei Kinder – den 1955 geborenen Sohn Rolf aus erster Ehe und die Söhne Christian Gunnar und Claus Alexander aus der Verbindung mit Mirja.

Sachs“ Leben wurde von Schicksalsschlägen begleitet. Sein Vater Willy hatte sich 1958 ebenfalls mit einem Schuss das Leben genommen. Im selben Jahr starb seine erste Frau Anne-Marie Faure an den Folgen eines Narkosefehlers. Sein Bruder Ernst Wilhelm kam 1977 bei einem Lawinenunglück ums Leben.

Sachs machte sich später als Fotograf einen Namen: Seine Hauptmotive waren weibliche Akte und surreale Szenen. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und erwiesen sich oft als Zuschauermagneten. Seine Schau „Die Kunst ist weiblich“ im Leipziger Museum der bildenden Künste sahen 2008 rund 53.800 Besucher. Die Rekordmarke für das Haus wurde erst zwei Jahre später von Neo Rauch übertroffen.

Erfolg als Fotograf

Sachs stand zu seiner Vorliebe für die schönen Dinge des Lebens. „Ob Pfau oder Frau, Fauna oder Flora. Jeder präsentiert sich lieber attraktiv als unscheinbar“, sagte er 2009 anlässlich einer Ausstellung im Museum Frieder Burda.

Der Industriellensohn drehte auch Dokumentarfilme. Sein Wintersport-Film „Happening in White“ erhielt vor rund 40 Jahren den ersten Preis des Internationalen Olympischen Komitees. 1995 gründete er ein „Institut zur empirischen und mathematischen Untersuchung des möglichen Wahrheitsgehaltes der Astrologie in bezug auf den menschlichen Charakter“.

Sachs, dessen erster Vorname Fritz war, wurde auf Schloss Mainberg bei Schweinfurt geboren. Er wuchs aber in der Schweiz bei seiner Mutter Eleonore von Opel auf. 1976 wurde er Schweizer Staatsbürger. (dapd)