In der „Höhle der Löwen“ war Ralf Dümmel der spendabelste Investor
Keiner hat so viele Deals abgeschlossen wie er
Er selbst hat hinter den Kulissen aber den größten Coup gelandet
Berlin.
Er investierte in so ziemlich alles: Mützen mit integrierten Kopfhörern, Bio-Chips, Fahrrad-Reflektoren. In manch einer „Die Höhle der Löwen“-Sendung war Ralf Dümmel gar der einzige Juror, der Deals abschloss – gerne auch sechs auf einmal.
Gestartet als graue Maus unter den Investoren, als Neuling, von dem kaum jemand zuvor gehört hatte, wurde Dümmel schon bald zum Star der Sendung. Und das nicht nur wegen der Menge (19 Deals) und des Umfangs des Investments (mehr als drei Millionen Euro).
Dümmel schafft ersten DHDL-Millionär
Der 50-Jährige hat offenbar einen ziemlich guten Riecher, welche Produkte am Markt funktionieren. Allein die „Abfluss-Fee“, ein Abflussstopfen mit Reinigungsfunktion, entwickelte sich zum Mega-Seller für Dümmels Handelsgesellschaft DS Produkte.
800.000 Stück soll Erfinder Karl-Heinz Bilz davon inzwischen verkauft haben – und dürfte damit der erste Millionär werden, den „Die Höhle der Löwen“ hervorgebracht hat.
Cleverer Lizenzdeal mit RTL
Doch ist es nicht nur Dümmels Gespür allein, das den Erfolg bringt. Dahinter steckt eine clevere Vertriebsstrategie, die den Geschäftsmann zum größten Gewinner der Sendung macht.
Wie der Branchendienst kress.de berichtet, hat DS Produkte selbst einen Deal mit der Vox-Mutter RTL und der Produktionsfirma Sony Pictures abgeschlossen. Die Abmachung: Alle in der Show gesicherten Produkte dürfen im Handel mit dem Logo der Sendung beworben werden.
Gründer zahlen die Gebühr
Und die Vertriebspartner von Dümmels Firma sind zahlreich: Von Edeka bis Kik, Karstadt bis Otto – kaum eine namhafte Handelskette ist nicht mit im Boot.
Die Lizenzgebühr zahlen die Gründer. Laut Hanno Hagemann, Mitinhaber von DS Produkte, sollen die Start-ups aber weit weniger als die branchenüblichen 20 Prozent an RTL abgeben müssen. Das sei ein Gewinn für alle Beteiligten.
Nicht zuletzt profitiert DS Produkte
„Das ist natürlich ganz toll für die Gründer. Aber auch Vox hat etwas davon: Rund 30 Millionen Handzettel haben jede Woche auf die TV-Show aufmerksam gemacht“, sagte Hagemann gegenüber kress.de. Und nicht zu vergessen DS Produkte selbst.
Etwa 1000 Produktideen habe das Unternehmen in den vergangenen zwei Monaten vorgeschlagen bekommen, die Zahl der Mitarbeiter soll von derzeit etwa 400 um weitere 70 wachsen. Eine Win-Win-Win-Situation.