Für eine „neue Gleitkultur“: An der Uni Bielefeld steigt ein Masturbations-Workshop für Frauen
An der Uni Bielefeld soll ein Workshop für eine neue „Gleitkultur“ sorgen
Im Rahmen einer Aktionswoche gibt es einen Masturbations-Workshop für Frauen – in Theorie und Praxis
Nicht allen an der Uni gefällt dieser „Lehrplan“
Berlin.
Mittlerweile gibt es ja für so ziemlich alles den passenden Studiengang. Das, was am Sonntagnachmittag an der Uni Bielefeld auf dem „Lehrplan“ steht, ist allerdings dann schon ziemlich speziell: Von 15 bis 18 Uhr hat der AStA zum Masturbations-Kurs für Frauen und Transsexuelle eingeladen. Gelehrt wird: Theorie und Praxis. Mitzubringen sind: Handspiegel, Handtuch und Gleitgel.
Die Veranstaltung ist Teil der Aktionswoche „Gesellschaft. Macht. Geschlecht.“, bei der es um „geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung“ gehen soll. Auf dem Programm stehen Vorträge, Filme, Konzerte – und nun eben auch Masturbation.
Kaum verwunderlich, dass diese Idee für, nun ja, Erregung sorgt. Vor allem beim konservativen RCDS, der CDU-nahen Fraktion im Studierendenparlament, ist man offenbar eher weniger erfreut. Gegenüber der „Neuen Westfälischen“ kritisierte die Bielefelder RCDS-Chefin Kathrin Krause die Veranstaltung scharf.
RCDS hält Workshop für „schlechten Scherz“
„Das Angebot können wir nicht glauben, denn bei dem Thema der Aktionswoche handelt es sich um ein wichtiges und sensibles Anliegen, das nun beschädigt wird“, wird Krause von der Zeitung zitiert. Ihr Stellvertreter Philip Schütze halte das Ganze für „einen schlechten Scherz.“
Der RCDS könne sich nicht vorstellen, dass es bei dem Workshop einen seriösen Debattenansatz zum Thema der Aktionswoche gibt. Abgesehen davon sehe man nicht ein, dass dafür Geld von Studierenden ausgegeben wird – laut Veranstalter 250 Euro.
Die Leitung der Uni hält sich aus dem Ganzen raus, hat streng genommen auch keine Handhabe. Ihr Statement gegenüber der „Neuen Westfälischen“: „Die Veranstaltung ist keine der Universität, und die Uni nimmt keine inhaltliche Bewertung von studentischen Veranstaltungen vor. Dies gilt insbesondere auch für Angebote des AStA.“
„Der erste Teil wird fröhlich und der zweite feucht-fröhlich“
Und so wird es den Workshop (Schwerpunkt: weibliche Ejakulation) am Sonntag wohl tatsächlich geben – in zwei Teilen. „Der erste wird fröhlich und der zweite feucht-fröhlich“, heißt es in der Beschreibung der Veranstaltung auf Facebook. Die Leiterin des Workshops wolle sich damit unter anderem für eine „neue Gleitkultur“ einsetzen. Weitere Einzelheiten der an Details und Wortspielen reichen Beschreibung klammern wir hier mal aus.
Ach ja – falls du jetzt neugierig geworden bist, müssen wir dich enttäuschen: Der Workshop ist laut Facebook-Beschreibung bereits ausgebucht.