Veröffentlicht inPanorama

Elvis-Festival: „Nicht Memphis, sondern Bad Nauheim“

Elvis-Festival: „Nicht Memphis, sondern Bad Nauheim“

Elvis lebt, wenn es nach den Bad Nauheimern geht: und zwar mitten unter ihnen. Beim „European Elvis Festival“, das zum 15. Mal in der hessischen Kurstadt gefeiert wird, dreht sich vom 19. bis zum 21. August alles um den „King of Rock’n’Roll“.

Bad Nauheim. 

Filme und Ausstellungen, Partys und vor allem viel Musik lassen die 50er bis 70er Jahre wieder aufleben. „Wer nicht nach Memphis fährt, kommt nach Bad Nauheim“, sagte Kerstin Schneekloth von der Bad Nauheimer Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft.

Von Herbst 1958 bis Anfang 1960 war Elvis Presley als Soldat in der Nachbarstadt Friedberg stationiert und lebte während dieser Zeit in Bad Nauheim. Der Sänger starb am 16. August 1977 im Alter von nur 42 Jahren auf seinem Anwesen Graceland in Memphis (US-Staat Tennessee).

Ganz Bad Nauheim bereitet sich laut Schneekloth auf das Spektakel vor. Geschäfte hätten ihre Fenster mit US-Flaggen und Elvis-Gemälden dekoriert. Es gebe keine andere Zeit im Jahr, in der so viele Petticoats, prächtige Haartollen und Blumen im Haar in Bad Nauheim zu sehen seien. „Das Gefühl von damals lebt wieder auf“, so Schneekloth. Zum Wochenende werden wie im letzten Jahr 8000 Fans aus Deutschland und anderen europäischen Ländern erwartet.

Viele von ihnen kommen mit alten Cadillacs. Für den Samstag ist eine Oldtimer-Ausfahrt geplant. Bei einem Musik-Contest treten über das ganze Wochenende verteilt Cover-Bands auf. Die Gewinner des vergangenen Jahres, „Sam’s Fever“ aus Slowenien, spielen am Freitagabend Elvis-Hits und Songs. Zu den prominenten Gästen des Festivals gehört Annett Wolf, die dänische Filmemacherin, die Elvis‘ letzte Tour für einen Film begleitet hat. George Klein, ein Schulfreund des Musikidols, wird bei einer Talkshow am Sonntag auftreten.

Aber nicht nur auf dem Festivalgelände am Hotel Dolce, sondern auch an anderen Orten wie der Fußgängerzone, dem Marktplatz und dem Aliceplatz wird Elvis zu hören sein. Schließlich gibt es laut den Veranstaltern überall Erinnerungen an ihn.

Udo Kintler hat das Fenster seines Ladens in der Innenstadt mit alten Bildern von Elvis dekoriert. Er sei dem Star häufig begegnet, weil er damals im Offiziersclub des Orts gearbeitet habe, so der Miteigner einer Bad Nauheimer Buchhandlung. Dort habe er sich einmal länger mit ihm unterhalten. „Ich glaube, es ging um das Wetter.“

Elvis habe sich auch ganz bodenständig beim Bad Nauheimer Frisör die Haare schneiden lassen. Im Hotel Grunewald, wo er zuletzt wohnte, sei man laut Kintler irgendwann aber doch von den vielen weiblichen Fans genervt gewesen. „Meine Frau war damals natürlich auch dort“, sagt er. Er freue sich auf die Festivaltage, an denen Menschen aus aller Welt in den Laden kämen, um nach seinen Erinnerungen an den „King“ zu fragen.

Auch im Nachbarort Friedberg lebt die Musik des Rock’n’Roll-Idols am kommenden Wochenende bei einem „Elvis Weekend“ wieder auf.