Diese sieben Promis sind Opfer von Stalkern geworden
Steffi Graf, Michelle Hunziker, John Lennon: Viele Promis sind Stalking-Opfer geworden. Ein neues Gesetz soll nun mehr Schutz bieten.
Berlin.
Telefonterror, Auflauern, unerwünschte Besuche: Stalking kann die Opfer psychisch fertig machen. Viele fühlen sich schutzlos. Künftig sollen Täter solcher Belästigungen in Deutschland leichter verurteilt werden können.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) will Stalking-Opfer künftig besser schützen und eine Verurteilung der Täter erleichtern. Das Kabinett soll dazu an diesem Mittwoch eine Gesetzesänderung auf den Weg bringen. Zu den Opfern zählen auch immer wieder Prominente, internationale wie nationale. Ein Überblick.
1. John Lennon
Zu einem der berühmtesten Stalking-Fälle gehört der des Beatles-Mitgründer John Lennon. Mark David Chapman erschoss sein Idol Lennon am 8. Dezember 1980 vor dessen New Yorker Wohnsitz am Central Park. Im Oktober 1980 war der 25-jährige Chapman in Honolulu auf eine Lennon-Biografie gestoßen. Es ärgerte ihn, dass der Popstar Liebe und Frieden predigte, aber Millionen von Dollar besaß. Und aus Verzweiflung darüber, dass er selbst ein Niemand war, beschloss er, Lennon zu töten. Mark Chapman erklärte nach dem Mord: „Ich war ein Niemand, bis ich den wichtigsten Jemand der Welt umbrachte.“
2. Steffi Graf
Auch im Sport ist Stalking weit verbreitet. Von der „Liebe meines Lebens“ sprach der Mann, der 14 Jahre lang Tennisspielerin Steffi Graf verfolgte. Der Stalker verfolgte die berühmte Sportlerin rund um den Erdball. Der traurige Höhepunkt des Stalkings: Der fanatische Fan Günter P. stach Grafs Konkurrentin Monica Sales bei einem Spiel in Hamburg ein Messer in den Rücken. Die Begründung des Stalkers: Er habe die Weltrangliste korrigieren wollen. Diese Szene aus dem Jahr 1993 veränderte die Tenniswelt. Und es war nicht das einzige Mal, dass Steffi Graf von einem allzu hartnäckigen Fan belästigt wurde.
3. Jeanette Biedermann
Besonders aufdringlich ging der Stalker der Sängerin und Schauspielerin Jeanette Biedermann vor. Der 39 Jahre alte Gebrauchtwagenhändler aus Berlin stieg im Jahr 2003 in Biedermanns Dachgeschosswohnung ein. Dort machte er es sich bequem: Er griff zu Cashewnüssen und Mandeln, trank Champagner – und legte sich auch ins Bett der damals 23-Jährigen. Dafür musste er sich vor Gericht wegen Einbruchs verantworten und kassierte eine Strafe von 3600 Euro.
4. Brooke Shields
Mehr als 30 Jahre lang verfolgte ein Stalker die US-amerikanische Schauspielerin Brooke Shields („Die blaue Lagune“). Der Mann parkte stundenlang vor dem Haus der Darstellerin, betrat ihr Anwesen. Er bezog auch die Kinder von Shields mit ein und tauchte mit Kartons voller Kuscheltiere auf. Erst seit Juni 2016 geht die Schauspielerin mit juristischen Mitteln gegen den aufdringlichen Fan vor. Der Mann hingegen behauptete, dass die Darstellerin „hysterisch“ sei. Das Gericht urteilte jedoch gegen ihn: Er musste 60 Tage ins Gefängnis.
5. Michelle Hunziker
Auch die Schweizer Moderatorin Michelle Hunziker hat mehrere Erfahrungen mit Stalkern gemacht. Ein 30-jähriger Italiener schrieb ihr zwei Jahre lang Briefe, rief sie nachts an und verfasste unzählige SMS. Das Urteil im Jahr 2011 gegen den Stalker der ehemaligen Co-Moderatorin von „Wetten, dass ..?“: ein Jahr Hausarrest. Der Mann soll nicht voll zurechnungsfähig gewesen sein.
6. Anna Kournikova
Die Tennisspielerin Anna Kournikova setzte im Jahr 2005 vor Gericht mit einer einstweiligen Verfügung durch, dass ihr ein Mann nicht näher als auf 300 Meter näher kommen darf. William L. schrieb der russischen Sportlerin anzügliche Briefe und E-Mails. Zudem schwamm er nackt in die Bucht von Key Biscane in Miami – ganz in der Nähe von Kournikovas Anwesen. Bei dem Stalker handelte es sich um einen Obdachlosen. Der Mann kam wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, Einbruchs und unzüchtigen Verhaltens in Haft.
7. Daniel Radcliffe
Der Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe sah im Jahr 2008 sein Leben von einem Stalker bedroht. Die Boulevardzeitung „The Sun“ schrieb damals, dass ein wirrer Fan damit gedroht habe, Radcliffe bei einer günstigen Gelegenheit umzubringen. Daraufhin bekam der Schauspieler einen Sonderschutz. Vier ehemalige Männer einer Spezialeinheit der britischen Armee bewachten den Darsteller. Das Set eines Drehs damals wurde mit 65 Wachleuten gesichert. (les/dpa)