Trotz monatelanger Verhandlungen kamen die Stifter des TV-Preises – ARD, ZDF, RTL und Sat.1 – nicht zusammen. Ein Patt am Ende bedeutete das Aus.
Köln.
Der Deutsche Fernsehpreis ist endgültig Fernsehgeschichte. Die Stifter ARD, ZDF, RTL, Sat.1 teilten das endgültige Aus mit.
Die Mitteilung von Fernsehpreis-Sprecher Hartmut Schulz war dürr. Sie beschränkte sich auf Ergebnis und Abstimmung. Demnach gibt es keine jährliche Preisverleihung mehr, die im Fernsehen übertragen wird.
Das Patt der Stifter bedeutet: Es gibt keine Mehrheit für die Fortführung des Preises, den die vier großen frei empfangbaren Sender seit 1998 bisher jährlich in Köln vergaben. Das Für und Wider der Entscheidung wurde nicht erläutert.
Auf Anfrage mochte sich nur Sat.1-Sprecherin Diana Schardt äußern: „Aus Sicht der Stifter hatte sich die Investition in eine aufwendige Gala nicht ausgezahlt.“ Die Gala sei Zuschauern und Kritikern zuletzt schlecht angekommen. Zudem sei es immer schwieriger geworden, Stars zur Gala nach Köln zu locken.
Publikum und Branche bleibt nur noch der Grimme-Preis
Hintergrund: Das Renommee des Preises hatte im Lauf der Jahre gelitten. Die Öffentlich-Rechtlichen hatten andere Vorstellungen von Qualität als die Privaten. Die Jury saßen zwischen allen Stühlen. Bereits 2008 war es zum Eklat gekommen, als Marcel Reich-Ranicki erklärte: „Ich nehme diesen Preis nicht an.“
Jetzt bleibt Publikum und Branche nur noch der Grimme-Preis, der nach wie vor ebenfalls alljährlich von einer unabhängigen Jury vergeben wird. Bisher taten sich Produktionen des Privatfernsehens dort schwer. Die Privaten könnten dies jetzt als Herausforderung begreifen.