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Cindy bei Wetten dass..? – Ein rosafarbenes Missverständnis

Cindy bei Wetten dass..? – Ein rosafarbenes Missverständnis

Muss ein Gegensatz-Paar funktionieren? Ist eine Komikerin in Pink automatisch lustig? War der Abschied von Cindy aus Marzahn von „Wetten, dass..?“ geschickt? Wir meinen: Die unlustige Komikerin an der Seite von Markus Lanz war ein Missverständnis.

Mainz. 

Cindy aus Marzahn steigt bei „Wetten, dass..?“ aus. Die dralle Komikerin will nicht länger Assistentin von Markus Lanz sein. Erwartet wurde es schon seit Tagen, jetzt ist es offiziell. Die Art, wie sie ihren Abschied lancierte, lässt Charme und Eleganz vermissen. Aber der Stil passt zu ihren sieben Auftritten in dem ZDF-Klassiker. Dort stapfte sie unbeholfen durch die Kulissen. Cindy aus Marzahn bei „Wetten, dass..?“: Sie war ein rosafarbenes Missverständnis.

Schon bei der Lanz-Premiere im Oktober vorigen Jahres war die füllige Berlinerin kaum mehr als ein Hingucker. Ein offenkundiges Kontrast-Programm zur Gottschalk-Barbie Michelle Hunziker. Aber während die Ex-Gattin von Italo-Schmachtsänger Eros Ramazotti stets für „bella figura“ stand, wirkte die große Blonde mit dem platten Humor aus dem Plattenbau von Anfang an wie ein Mix aus Riesenbaby, rosarotem Panther und Samson aus der „Sesamstraße“. Peinlich in Pink.

Beide wirkten zusammen weder clever noch smart

Der smarte Südtiroler und die tapsige Berlinerin – sie wollten nach bester Unterhaltungstradition ein Gegensatz-Paar geben, das sich ergänzt. Doch das exakte Gegenteil passierte: Moderator und Assistentin wussten nichts miteinander anzufangen. Eine funktionierende Rollen-Aufteilung gab es nicht. Im Ergebnis wirkten beide weder clever noch smart.

Spätestens nach dem Mallorca-Flop muss Cindy aus Marzahn, die bürgerlich Ilka Bessin heißt, die Erkenntnis gekommen sein, dass das Lanz-Experiment gescheitert ist.

Ihren Ausstieg lancierte sie allerdings höchst uncharmant. Die 41-Jährige legte ihre Tournee-Termine im Herbst so, dass sie Auftritte bei „Wetten, dass..?“ kurzerhand unmöglich machten.

Herr Lanz, das Team und 4 bis 8 Schüsseln Bulettensalat

Eine offizielle Erklärung indes blieb aus, auch auf Anfrage. Das ZDF hätte die Proll-Prinzessin wohl gern noch eine Weile behalten. Jedenfalls zögerte Unterhaltungschef Oliver Fuchs zunächst, das Aus zu bestätigen. Das folgte erst am Montag – auf Anfrage.

Cindy aus Marzahn schwieg ebenfalls. Auch sie äußerte sich erst am Montag – auf ihrer Homepage im Internet. Die groß gewachsene Kleinkünstlerin verwies auf die Tour und auf verschiedene neue TV-Projekte. Obendrein dankte sie Lanz auf ihre piefige Art: „Ich werde Herrn Lanz und das Team sehr vermissen und auch die 4 bis 8 Schüsseln Bulettensalat, die immer in meiner Garderobe standen.“ Als wäre das nicht genug, fügte die unlustige Komikerin hinzu: „Könnte ich meine Gage trotzdem weiter bekommen? Ich habe da noch ein paar doofe Rechnungen offen.“

Nachfolge-Frage ist noch offen

Ob es das ZDF überhaupt eine Nachfolgerin für Cindy aus Marzahn hat, ließ Fuchs offen. In den Sommerferien berät das ZDF über konzeptionelle Änderungen der Show. Nötig ist es: Lanz’ Mallorca-Special war allerorten verrissen worden.

Und Cindy aus Marzahn? Sie verbindet den Ausstieg aus „Wetten, dass..?“ mit einem Einstieg bei Sat.1. Sie hatte bereits im April rübergemacht – was der Münchner Sender auch verkündet hatte. Aber was Cindy aus Marzahn dort macht, ließ Sat.1-Sprecherin Diana Schardt offen. Details, versprach sie, werden am Mittwoch verraten – bei der Programm-Präsentation in Hamburg.