Der Jugendliche, der am Freitag in Lüdenscheid Polizisten in einen Hinterhalt gelockt hat, wollte nach eigenen Angaben niemand fremden töten, sondern selbst sterben. Er sei „frustriert“ gewesen und habe gehofft, im Polizeieinsatz erschossen zu werden, hat der 16-Jährige den Ermittlern erklärt. Er war unverletzt überwältigt und festgenommen worden.
Lüdenscheid.
Der 16-Jährige, der am Freitag zwei Polizisten in Lüdenscheid mit einer Armbrust beschossen hat, wollte sterben. Der Schüler habe gehofft, von den Beamten im Einsatz erschossen zu werden, sagte der ermittelnde Staatsanwalt Klaus Knierim am Montag.
Der schwer bewaffnete Jugendliche hatte die Polizei wegen einer angeblichen Ruhestörung gerufen. Als die Beamten eintrafen, schoss er zunächst mit einer Armbrust und verletzte dann einen der Polizisten leicht mit einer Machete.
An der neuen Schule nicht wohlgefühlt
Der bislang nicht auffällige 16-Jährige habe sich selbst als „frustriert“ bezeichnet, sagte Knierim. „Er sagte, er wollte niemanden töten sondern selbst sterben“. Die Beamten hatten ihn nach dem Angriff vor dem Mehrfamilienhaus unverletzt überwältigt. Er kam wegen Mordversuchs in Untersuchungshaft.
Der Schüler, der allein bei seiner Mutter lebt, habe kürzlich den Realschulabschluss gemacht und sei dann zu einer weiterführenden Schule gewechselt, sagte Knierim. „Dort hat er sich nach seinen Worten nicht wohlgefühlt.“ Die Mutter sei von dem Vorfall geschockt gewesen, so der Staatsanwalt. Sie habe weder von der Waffensammlung noch von den Sprengsätzen in der Wohnung gewusst. Auch vom offenbar kritischen Gemütszustand ihres Sohnes hatte sie nichts bemerkt. (dpa)