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Birge Schade hat das Klettern für sich entdeckt

Birge Schade hat das Klettern für sich entdeckt

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Foto: ARD Degeto/BR/Marco Nagel
Die norddeutsche Schauspielerin Birge Schade stand für die ARD-Komödie „Die Aufnahmeprüfung“ (Freitag, 20.15 Uhr) in Osttirol vor der Kamera. Im Gespräch verrät sie, warum sie ihre Zunft gleichzeitig liebt und hasst, was sie an den Bergen liebt – und was am Meer.

Düsseldorf. 

Die Schauspielerin Birge Schade hat als Ulrike Meinhof in dem Kino-Film „Baader“ von 2001 auf sich aufmerksam gemacht. 2005 erhielt die heute 47-Jährige den Deutschen Fernsehpreis für die beste Nebenrolle. Pirkko Gohlke traf sie in Düsseldorf.

In der Komödie „Die Aufnahmeprüfung“ verlieben Sie sich in den Lehrer ihres Sohnes. Das klingt nach seichtem Stoff für jemanden der Ulrike Meinhof in Christopher Roths „Baader“ gespielt hat

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Birge Schade: Ich habe viele unterschiedliche Sachen gespielt. Klar, waren darunter Charakterrollen, aber auch einige Komödien. Das finde ich super. Komödien sind immer eine Herausforderung. Und „Die Aufnahmeprüfung“ kommt leicht daher, hat aber einen ernsten Unterton.

Aber die Idee, geschiedene Mutter verliebt sich in den Lehrer des eigenen Kindes, ist ja nicht neu. Fehlt es da dem Drehbuch an Originalität?

Schade: Wenn man immer auf neue Ideen warten würde, hätte man wenig zu tun. Ich kann mir vorstellen, dass solche Situationen in Familien vorkommen. Eine meiner besten Freundinnen ist alleinerziehend und hat zwei Teenager-Töchter.

Eine schlagfertige Schauspielerin

Im Film wollen Sie eigentlich einen romantischen Urlaub am Meer mit dem neuen Freund verbringen und landen mit Kindern, Freund und Ex-Mann beim Action-Urlaub in den Bergen. Wie müssen wir uns denn die Dreharbeiten für den Action-Urlaub vorstellen?

Schade: Lustig. Wir haben in Osttirol gedreht. Am interessantesten fand ich den Klettergarten. Das hatte ich vorher noch nie so gemacht. Und der Klettergarten hat mir so gut gefallen, dass ich ihn mal mit meinem kleinen Sohn ausprobieren werde, wenn er größer ist.

Sie haben einen schwarzen Gürtel in Taekwondo. War das bei den Dreharbeiten vom Vorteil?

Schade: Eine gewisse Sportlichkeit zieht Taekwondo nach sich. Es ist kein so zimperlicher Sport, das ist gut.

Können Sie als Taekwondo-Meisterin einen Stapel Steine zerschlagen?

Schade: Bretter kann ich zerschlagen, aber mehr als zwei gleichzeitig habe ich noch nicht versucht.

Tut das nicht weh?

Schade: Ja, wenn sie nicht sofort durchgehen, tut es ziemlich weh. Nach meinem ersten Dan-Prüfungsteil hatte ich eine richtig dicke Hand.

Als Seemannstochter, die in Schleswig-Holstein geboren und in Bayern aufgewachsen ist, leben sie heute in Berlin. Was vermissen sie mehr, das Meer oder die Berge?

Schade: Das Meer. Ich glaube es hat etwas mit der Weite zu tun. Ich empfinde das Gebirge als beengend. Die Berge sind zwar auch schön, aber so richtig hin sehnen tut es mich ans Meer.

Was verbindet Schauspieler und Kakteen?

Auf ihrer Internetseite schreiben Sie: „Ich liebe Schauspieler. Ich hasse Schauspieler.“ Wie ist das zu verstehen?

Schade:

Schauspieler sind interessante Menschen. Aber manchmal sind sie auch ein bisschen anstrengend und spinnen. Das ist alles prima, aber manchmal geht es mir auf die Nerven, auch bei mir selber. Es ist ein gefährlicher Beruf, weil man sich sehr mit sich selbst beschäftigt, man holt die Dinge aus sich selbst heraus.

Sie mögen keine Kakteen in der Wohnung. Warum? Haben Kakteen etwas mit Schauspielern gemeinsam?

Schade: Nein. Ich mag Kakteen nicht so gerne, weil sie so stachelig sind. Ich habe ohnehin nicht so viele Grünpflanzen in der Wohnung, dazu bin ich zu oft weg.