Mallorca.
Leben, wo andere Urlaub machen. Davon träumen viele Deutsche.
Und das war auch der Traum von Sven (50), den RTL2 in „Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern“ begleitet. Vor viereinhalb Jahren zog der gelernte Bürokaufmann nach Mallorca, um dort als Reiseleiter zu arbeiten.
Die Wohnung unweit des Strandes von El Arenal stellte seine Chefin. Doch dann kam der Schock: Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden, Sven war vom einen auf den anderen Tag arbeitslos und stand plötzlich auf der Straße. „In Spanien geht das ganz schnell“, sagt der 50-Jährige, „da gibt es keine Räumungsklage, da steht plötzlich das ganze Zeug auf der Straße und der Schlüssel passt nicht mehr.“
Von Mallorca zurück nach Deutschland
Seitdem ist er obdachlos, schläft häufig am Strand oder im Park.
Deshalb möchte er jetzt zurück nach Deutschland. Dort will er als erstes zum Roten Kreuz und „fragen, wo es ein Obdachlosenheim gibt“. Denn auf der Straße will er keinesfalls mehr wohnen.
Auf Mallorca wurde er schon zweimal ausgeraubt, danach besaß er nichts mehr. Nur das, was er trägt und eine kleine Schüssel. Seinen Tag verbringt er damit, Touristen anzubetteln, damit sie ein paar Euro hineinwerfen.
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Obdachloser Sven: Kaffee, Brötchen und Bier
„Meistens ist es genug, damit ich mir morgens einen Kaffee und manchmal noch ein Brötchen kaufen kann“, so der 50-Jährige.
Eines bekommt er mehrmals täglich kostenlos: Bier. Schon morgens bieten ihm Sauftouristen vom Ballermann Alkohol an. „Das ist gar kein Problem“, freut sich der Obdachlose. „Abends sitze ich dann am Strand und bekomme jede halbe Stunde ein neues Bier.“ Aber: „Eine Currywurst oder eine Bratwurst wäre mir manchmal lieber.“
Dass er ein Alkoholproblem hat, weiß Sven selbst. Mit drei Freunden trifft er sich täglich im Park, raucht und trinkt. Sein Freund Ralf lebt schon seit 14 Jahren auf der Straße, trinkt schon zum Frühstück Bier. Beim Besuch von „Armes Deutschland“ ist er sichtlich betrunken.
Zu viel Neid, um Freunden Geheimnis zu verraten
Zwar sind seine Park-Freunde seine einzigen sozialen Kontakte auf Mallorca. Doch eines verheimlicht er auch vor ihnen: In seinem Schuh versteckt er Geld, von dem er niemandem etwas erzählt hat. „300 oder 400 Euro sind das, so genau weiß ich das nicht. Aber das darf auch niemals wissen, sonst überlebe ich die nächste Nacht nicht.“
Das Geld hat Sven zusammengespart, seinen linken Schuh nennt er sein „Sparschwein“. Denn ganz „ohne einen Euro will er nicht am Flughafen stehen“.
Vor seiner letzten Nacht im Freien hat er Flugzeuge im Bauch. Er sagt: „Ich freue mich auf Deutschland. Und auf Angela Merkel.“ (cs)