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Angeln und Alpakas füttern statt Alkohol und Dauerparty – der Lebenswandel von Marteria

Angeln und Alpakas füttern statt Alkohol und Dauerparty – der Lebenswandel von Marteria

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ARCHIV - Der Rapper Marten Laciny, bekannt als Marteria oder auch Marsimoto, aufgenommen am 05.05.2017 in Berlin. Sein neues Album „Roswell“ erscheint am 26. Mai über das Label „Sony Music“. (zu dpa-Interview mit Marteria vom 23.05.2017) Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
  • Rapper Marteria verzichtet komplett auf Alkohol und harte Drogen
  • Vor zwei Jahren wäre er beinahe gestorben
  • Kniffeln mit seiner Frau macht den Tag für ihn perfekt

Berlin. 

„Wenn das Wetter gut ist, stehe ich gegen halb sechs auf, trinke einen Kaffee, fülle meine Thermoskanne mit Erbsensuppe, füttere meine drei Katzen, meine fünf Schafe und meine beiden Alpakas. Dann fahre ich zu meinem Boot und versuche, einen Fisch zu fangen.“ Das sagt nicht etwa irgendein Rentner oder Bio-Bauer. Das sagt ausgerechnet Marteria!

Der Rostocker Rapper ist partymüde. „Ich habe mit dem Feierwahnsinn und dem Nachtleben abgeschlossen“, sagte Marteria im Interview mit dem Magazin „Business Punk“ (Ausgabe 3/2017, EVT 1. Juni).

Drei Tage durchzufeiern, gehört der Vergangenheit an

In seinen Zwanzigern habe der 34-Jährige in Berlin gelebt und auch mal drei Tage durchgefeiert. Das ist offenbar vorbei. Sein Leben sei heute ein anderes: „Total straight, kein Alkohol, nur ab und zu ein bisschen kiffen.“

Ein bisschen kiffen? Rückt Marteria etwa von seinen guten Vorsätzen ab? Anfang Mai hatte er dem „Playboy“ noch gesagt, „keinen Tropfen Alkohol mehr“ zu nehmen und „die Finger von Drogen“ zu lassen. In einem Interview mit der Deutschen Presseagentur schränkte er später den Verzicht auf Alkohol und harte Drogen ein.

Vor zwei Jahren fast gestorben

Der Wendepunkt im Leben des 34-jährigen kam vor zwei Jahren. Damals sei der Rapper fast gestorben: akutes Nierenversagen. „Dir muss sowas selbst passieren, damit du es sein lässt. Das ist ein abgedroschener Spruch, aber er ist wahr“, sagte Marteria im dpa-Interview.

Statt „Kiffen, Saufen, Feiern“ also heute Angeln, Erbsensuppe und Alpakas. Statt rasantes Stadtleben bevorzugt er das ruhige Landleben. Wenn er vom Angeln nach Hause komme, „spiele ich mit meiner Frau eine Runde Kniffel, oder wir gehen vielleicht reiten. Abends fahren wir dann in ein schönes Restaurant oder essen den Fisch, den ich gefangen habe“. So beschreibt der Rapper im „Business Punk“ einen perfekten Tag.

Marteria lebte zwischenzeitlich von Hartz IV

Bevor Marten Laciny, wie Marteria mit bürgerlichen Namen heißt, als Rapper durchstartete und sich zu einem der erfolgreichsten Musiker Deutschlands entwickelte, lief nicht immer alles nach Plan in seinem Leben. Der Rostocker spielte in der Jugend des FC Hansa und in der U17-Fußball-Nationalmannschaft, kehrte dem Fußball aber für die Musik den Rücken.

Zwischenzeitlich lebte er von Hartz IV, hielt sich mit Kellner- und Aushilfs-Jobs über Wasser. Irgendwann arbeitete er als Model für Diesel und Hugo Boss. Erfüllung fand er nicht. Der Job war ihm nicht kreativ genug. Seine Kreativität lebt er heute in der Musik aus. Vor wenigen Tagen veröffentlichte er sein neues Album „Roswell“. (jkali/dpa)