Veröffentlicht inAuf Kohle geboren

ARD „die Story“ zeichnet Horror-Szenario: Könnte das komplette Ruhrgebiet bald zur Seenplatte werden?

ARD „die Story“ zeichnet Horror-Szenario: Könnte das komplette Ruhrgebiet bald zur Seenplatte werden?

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Bisher ein vertrautes Bild: Die Sechsseenplatte in Duisburg. Könnte so bald das gesamte Ruhrgebiet aussehen? Foto: www.blossey.eu

Essen. 

Jeder, der im Ruhrgebiet lebt, weiß es: Unter seinen Füßen ziehen sich Kilometer lange Schächte. Der Bergbau hat tonnenweise Kohle aus dem Erdreich befördert. Ab und an stürzen die geschaffenen Hohlräume ein und ein sogenannte Tagebruch entsteht. In den Hohlräumen sammelt sich Wasser, sie unterspülen das Erdreich, lassen den Boden absacken.

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Auf Kohle geboren ist der Titel unseres Specials zum Ende der Steinkohle-Ära im Ruhrgebiet. Bis zur Schließung der letzten Zeche Ende Dezember berichten wir wöchentlich über alles rund um den Abschied der Bergleute aus dem Revier. Echte Typen, ganz viel Tradition und noch mehr Herz – hier findest du alle Glückauf-Themen in der Übersicht.

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Damit dies nicht noch häufiger auftritt, muss Wasser abgepumpt werden. Die Reportage „die Story“ im Ersten wirft die Frage auf: Könnte das Ruhrgebiet bald unter Wasser stehen? Ein Horror-Szenario für viele Menschen im Pott, denn dann müssten sie umgesiedelt werden.

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Weitere Glückauf-Themen

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+++ Auf Kohle geboren – alle Themen im Überblick +++

In dem am Mittwochabend ausgestrahlten knapp 43-minütigen Film kommt auch ein Bauer zu Wort. Für ihn sind die Folgen des Bergbaus bereits deutlich erkennbar. Sein Hof ist um elf Meter abgesenkt, das Grundwasser steigt, Wiesen und Ackerflächen laufen voll Wasser, Sumpflandschaften entstehen. Eine neues Biotop macht sich breit, doch dem Mensch wird sein Lebensraum genommen.

70 Millionen Euro müssen im Jahr ausgegeben werden, damit das Ruhrgebiet trocken gehalten werden kann – bis in alle Ewigkeit. Prof. Dr. Christian Melchers, Experte im Thema Nachbergbau, meint, dass Pumpen auf Dauer keine Lösung sei. Für ihn geht die Ewigkeit lediglich die nächsten 25 Jahre. Dann müssen neue Ideen erdacht werden.

Denn: Wenn der Pott voll Wasser läuft, ist die Existenz von fünf Millionen Menschen bedroht. Sie müssten umziehen, ausweichen.

>> Diese Ewigkeitsaufgabe beschäftigt auch die RAG-Stiftung. Hier kannst du mehr darüber lesen, was das Ende der Steinkohle-Ära mit sich bringt. (mb)