Essen.
Wir Bergleut sein, kreuzbrave Leut`,denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht,
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht,
und saufen Schnaps, und saufen Schnaps!
Passend zu den berühmten Zeilen aus dem guten alten Steigerlied haben zwei Essener Ende Oktober einen neuen Ruhrgebiets-Korn präsentiert, der an das Erbe der Kumpel erinnern soll.
„Letzte Schicht“ heißt der Stoff. Die Idee dafür hatte der Rüttenscheider Thomas Siepmann, Inhaber der TAS Emotional Marketing-Agentur. Zusammen mit Spirituosen-Experte Fabian Faber, Geschäftsführer von Banneke in Essen, ließ Siepmann die wahrhaftige Schnapsidee ausreifen.
„Letzte Schicht“: Korn aus dem Ruhrgebiet
Einen besseren Ort zur Enthüllung des „strammen Jungen aus dem Ruhrgebiet“, wie die beiden Essener den Korn auch nennen, hätte man kaum wählen können: Holzvertäfelte Wände, wuchtiger Tresen und Sitzecken in holzverkleideten Nischen. Das ist? Na klar, die „Ampütte“ auf der Rüttenscheider Straße.
„Wir sind hier in einer der letzten echten Vatter-Kneipen“, sagt Siepmann und fragt in die Runde: „Was hat der Bergmann hier bestellt?“ Die Antwort ist: Ein Herrengedeck aus Pils und Korn. Der etwas verstaubten Tradition wollen die Essener neuen Glanz verleihen.
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Korn ist der neue Gin
Dazu kommen sie in doppelter Hinsicht zur genau richtigen Zeit. Zum einen bringen die Essener ihren Korn fast zeitgleich zur tatsächlich letzten Schicht unter Tage auf den Markt. Schließlich steht das Ruhrgebiet zwei Monate vor dem offiziellen Ende des Steinkohlenbergbaus.
Zum anderen sei Korn nach Ansicht des Spirituosen-Experten Faber auf dem Vormarsch. Nachdem der Gin seine Renaissance gefeiert hatte, sei der Hype langsam vorbei. Korn bringe alles mit, um in die Fußstapfen des Wacholderschnapses zu treten.
„Letzte Schicht“ mit Regionalcharakter
Damit „Letzte Schicht“ auf dem Markt überzeugt, haben die Essener auf den Lokalcharakter geachtet.
Gebrannt wird der Tropfen in der Destillerie Heinrich Habbel in Sprockhövel. Sie beziehen alle Produkte, wie etwa den angebauten Weizen, aus dem Pott.
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Wie schmeckt der neue Korn?
Und wer denkt, Korn hat keinen Eigengeschmack und ist nur zum Kippen geeignet, der wird durch „Letzte Schicht“ eines Besseren belehrt. Der „stramme Junge aus dem Ruhrgebiet“ überrascht durch ein leicht fruchtiges Aroma und hinterlässt einen markanten Geschmack auf der Zunge.
Der neue Ruhrpott-Korn ist auf 6.000 Stück limitiert. Die Flaschen bekommst du zunächst bei Banneke in Essen und in ausgewählten Fachgeschäften zum Preis von 24,90 Euro.