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Anlagenbauer Gea will weiter zukaufen und verlässt den Standort Bochum

Anlagenbauer Gea verlässt Bochum

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Foto: WAZ
Der Spezialmaschinenhersteller Gea verlegt seinen Firmensitz von Bochum nach Düsseldorf und gibt auch Standorte in Herne auf. Dem Ruhrgebiet will der Konzern dennoch treu bleiben.

Düsseldorf. 

Der Spezialmaschinenhersteller Gea packt die Koffer und verlegt am kommenden Montag den Firmensitz von Bochum nach Düsseldorf. Wie angekündigt würden 130 der 200 Verwaltungsmitarbeiter in die neue Zentrale am Düsseldorfer Flughafen umziehen, sagte Konzernchef Jürg Oleas am Donnerstag bei der Bilanzvorlage. Als Grund wurde unter anderem die bessere Verkehrsanbindung genannt.

Dies bedeutet aber nicht, dass Gea Bochum komplett den Rücken kehrt. Vielmehr will der Konzern dort verschiedene Bereiche wie Kälte- oder Wärmetauscher-Technik konzentrieren. Oleas: „Voraussichtlich bis Ende 2012 werden dann am Standort in Bochum 600 bis 700 Leute arbeiten.“ Ein Teil der Beschäftigten kommt aus Herne, wo Gea Standorte aufgibt.

Auch sonst ist Gea im Wandel: Der Konzern, der in der Krise eine umfassende Restrukturierung samt Stellenabbau auf den Weg brachte, zieht sich aus dem Großanlagenbau zurück und konzentriert sich auf Maschinen für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Energieindustrie.

Zwölf Prozent mehr Aufträge

Davon verspricht sich Gea mehr Wachstum: Nachdem der Umsatz 2010 mit 4,4 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau geblieben war, wird für 2011 ein Umsatzplus von mindestens fünf Prozent angepeilt. Auch soll der Gewinn steigen. 2010 war das Ergebnis von 162 Millionen Euro auf 134 Millionen Euro gefallen, 2011 strebt Gea eine operative Umsatzrendite (Gewinnmarge vor Steuern und Zinsen) von neun Prozent an. Die Dividende für 2010 soll von 30 auf 40 Cent je Aktie steigen.

Daneben will Gea (20 400 Mitarbeiter, davon 6500 in Deutschland) in diesem Jahr weiter auf Einkaufstour gehen. Der Konzern hat bereits die niederländische CFS, einen Hersteller von Prozesstechnik zur Lebensmittelverarbeitung, übernommen. Nun fasst Gea-Chef Oleas auch Zukäufe in Fernost ins Auge. Da der Konzern in Asien viele Großaufträge, etwa für Milchpulverfabriken oder Getränkeabfüllanlagen erhalte und dort wachse, sei der Markt sehr interessant.

2010 legte Gea beim Auftragseingang um zwölf Prozent auf 4,6 Milliarden Euro zu. Auch für 2012 fällt der Geschäftsausblick positiv aus. Oleas: „Unser Umsatz wird weiter zulegen.“