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Fitnesscenter „The Mirai“ am Centro will deine Daten speichern – Verbraucherzentrale warnt

Fitnesscenter „The Mirai“ am Centro will deine Daten speichern – Verbraucherzentrale warnt

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So soll das neue Zentrum aussehen. Die Stadt Oberhausen freut sich über das Leuchtturmprojekt. Foto: The Mirai

Oberhausen. 

Es soll der größte Fitness-Park der Welt werden. Am Centro in Oberhausen soll bald „The Mirai“ entstehen. Geplant von McFit.

Fitnesstempel ohne Mitgliedsbeiträge

Schon bei der Namensgebung keine Spur von Bescheidenheit. „Die Zukunft“ heißt der japanische Projekttitel übersetzt. Das Mega-Zentrum entsteht auf 55.000 Quadratmetern in den ehemaligen Thyssenhallen zwischen den Straßen „Alte Walz“, „Essener Straße“ und „Konrad-Adenauer-Allee“.

Und McFit verspricht: „Fitness soll für jeden Menschen zugänglich gemacht werden – unabhängig von Herkunft, Alter oder Einkommen. Deshalb soll es auch keine monatlichen Mitgliedsbeiträge geben.“

McFit will Daten und keine Kohle

Dafür will McFit an deine Daten. Denn das Unternehmen will unter anderem mit den Fitness-Daten Geld verdienen.

McFit äußert sich dazu so: „Wir werden keine Daten verkaufen. Wir wollen bei The Mirai fundierte Grundlagenforschung betreiben und eine einzigartige Bestandsaufnahme der Trainierenden einholen, die bisher – wenn überhaupt – nur sehr lückenhaft existiert.“

Wir sprachen mit einer Verbraucherschützerin

Wir fragten bei der Verbraucherzentrale NRW nach, was das für die Kunden bedeutet und ob Daten dann nicht doch an Ärzte oder Krankenkassen weitergeleitet werden könnten.

Christine Steffen von der Verbraucherzentrale sagt: „Grundsätzlich sollte man sich in der heutigen Zeit immer vergegenwärtigen, dass es kostenlose Dienste eigentlich nicht gibt. Oft wird zwar keine Zahlung in Geld verlangt, dafür zahlen Nutzer meistens mit ihren Daten. Man bekommt also nichts geschenkt, auch wenn dies auf den ersten Blick danach aussieht.“

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Weiter sagt die Verbaucherschützerin: „Natürlich können solche Dienste auch tolle Vorteile mit sich bringen. Wer hier aber profitieren möchte, sollte sich zumindest über den eigentlichen ,Preis‘ informieren. Hier ist wichtig, dass Verbraucher klar und verständlich erklärt bekommen, was mit ihren Daten passiert. Das gilt ganz besonders für sehr sensible Personendaten, die Rückschlüsse über die eigene Gesundheit erlauben.“

Daten sollen für Gesundheits- und Fitnessbranche sein

Bislang gebe es „kaum Daten, die für die Gesundheits-, Fitness- und viele artverwandten Branchen sehr nützlich sind“, so McFit. Man plane eine umfassende Studie in Zusammenarbeit mit Datenschutzbeauftragten, „um alle Bestimmungen einzuhalten und für alle Beteiligten ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen“.

Unkenntlichmachung von Daten kann rückgängig gemacht werden

In dem Oberhausener Fall mit dem Fitnessstudio für lau sagt Verbraucherschützerin Christine Steffen: „Hier sollte man besonders kritisch sein und überlegen, welche Daten man gegenüber welchem Anbieter über sich preisgeben möchte.“

„Auch pseudonymisierte Daten, bei denen die Daten nicht unmittelbar einer Person zugeordnet werden können, sind aus Datenschutzsicht nicht gänzlich unproblematisch, denn die Pseudonymisierung kann theoretisch jederzeit rückgängig gemacht werden“, sagt Christine Steffen.

Wenn du dort also kostenlos trainieren willst, solltest du dir vorher im Klaren sein, dass deine Daten verwendet werden und es noch nicht klar ist, welche und wofür genau.