Der Diebstahl des vergoldeten Kekses der Firma Bahlsen hat sich für den Gebäckhersteller wohl mehr als bezahlt gemacht. Nach Einschätzung eines Fachmagazins habe die mediale Aufmerksamkeit einen weit höheren Wert, als Bahlsen für die versprochene Spende von 52.000 Kekspackungen aufwenden müsste.
Hannover.
Der spektakuläre Diebstahl des goldenen Leibniz-Kekses hat sich einer Analyse des Magazins „Markt und Mittelstand“ zufolge für den Kekshersteller Bahlsen kräftig rentiert. Der mediale Gegenwert der Berichterstattung betrage rund 1,7 Millionen Euro, berichtet das Magazin am Mittwoch auf seiner Internetseite. Dem gegenüber könnten die Kosten für die Spende von 52.000 Packungen Schokokekse an Kinderheime nach Rückgabe des Wahrzeichens vernachlässigt werden. Dafür habe Bahlsen angesichts niedriger Herstellungskosten deutlich weniger als 40.000 Euro aufwenden müssen. Die Keksspende hatte der als „Krümelmonster“ getarnte Dieb ausdrücklich in seinen Bekennerschreiben gewünscht.
In der Zeit 24. Januar bis 11. Februar sei Bahlsen 595 Mal in unterschiedlichen Tages- und Wochenzeitungen erwähnt worden, berichtet das Magazin. Außerdem seien Berichte von Onlinemedien mehr als 40.000 Mal auf Facebook und Twitter geteilt worden.
Goldener Keks hing seit 100 Jahren an Firmensitz
Firmenchef Werner M. Bahlsen hatte nach der Rückkehr des Firmenwahrzeichens mitgeteilt, „wir geben 52.000 Packungen Leibniz Butterkeks an 52 anerkannte gemeinnützige Einrichtungen – wer möchte, gern auch die mit Vollmilch-Schokolade.“ Interessierte Institutionen können sich demnach bis diesen Freitag, 15. Februar, um eine Spende bewerben. Aus den Bewerbern würden dann Institutionen ausgelost.
Unbekannte hatten Anfang Januar den vergoldeten Leibniz-Keks unbemerkt in fünf Meter Höhe von der Fassade des Bahlsen-Firmensitzes abmontiert, dort hatte er 100 Jahre gehangen. Bahlsen ist Marktführer in Deutschland bei Süßgebäck, der Aufstieg des Unternehmens in über 100 Jahren ist untrennbar mit dem Produkt Leibniz-Keks verbunden. (dapd/dpa/afp)