iPhone 5 schmeißt nur im LTE-Netz der Telekom den Turbo an
Das am Mittwochabend vorgestellte iPhone 5 soll nur im schnellen LTE-Datennetz der Deutschen Telekom funken. Darauf wies der Bonner Konzern in einer Mitteilung hin. Kunden von Vodafone und O2 müssen erst einmal auf LTE im neuen Smartphone verzichten. Auch sonst regt sich Kritik an der Apple-Neuheit.
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„Das Größte, was dem iPhone passieren konnte.“ Mit diesem Spruch bewirbt Apple sein neues Mobiltelefon, das iPhone 5. Doch kaum hatte der US-Elektronikkonzern seine Neuheit vorgestellt, hagelte es erste Kritik in Internet-Blogs. Apple habe zwar mit seinem neuen Mobiltelefon einen soliden Wurf hingelegt, die großen Innovationen seien aber ausgeblieben, hieß es.
Für viel Ärger unter den Nutzern sorgt indes die Ankündigung, dem neuen iPhone und auch dem Apple-Musikspieler iPod Touch eine neue Schnittstelle zum Anschluss an den Computer zu spendieren. Weil dadurch zahlreiche Geräte wie Stereoanlagen nur noch mit einem speziellen Adapter nutzbar sind. Apple hatte in allen bislang erschienenen iPhones und iPods auf dieselbe Buchse gesetzt, die soll jetzt von der Lightning getauften Schnittstelle ersetzt werden, die wesentlich kleiner als die bisherige Lösung ist.
iPhone 5 funkt nur im LTE-Netz der Telekom
Der US-Konzern hat zwar angekündigt, einen Adapter für das neue iPhone anzubieten, um Geräte mit „alter“ Schnittstelle nutzen zu können, der soll allerdings mindestens 29 Euro kosten, für ein Gerät mit einem 20 Zentimeter langen Kabel werden sogar 39 Euro fällig. Und auch ein Adapter auf das von der Europäischen Union für neue Handys geforderte Micro-USB-Format schlägt immerhin mit 19 Euro zu Buche.
Zahlreiche Tech-Blogs, darunter etwa The Verge, stellten nüchtern fest, Apple schließe mit dem iPhone 5 endlich zur Konkurrenz auf und biete Standards, die etwa beim Google-Handy-Betriebssystem Android längst Standard seien. Auch Tech Crunch konstatiert: „Es ist eine solide und interessante Verbesserung eines soliden und interessanten Smartphones.“
Unter deutschen Apple-Fans sorgten indes Ankündigungen für Unmut, die LTE-Funktion des iPhone 5 sei nur im Netz der Deutschen Telekom nutzbar. Das neue Smartphone soll darüber hinaus auch von den Mobilfunkanbietern Vodafone und O2 vertrieben werden, Kunden dieser beiden Unternehmen müssen beim iPhone 5 allerdings vorerst auf LTE verzichten, weil die beiden Anbieter die für das iPhone nötigen 1800-Megahertz-Frequenzen nicht ersteigert haben.
Samsung setzt Apple bei Verkäufen zu
Der neue Übertragungsstandard für mobile Daten soll frühestens 2015 flächendeckend in Deutschland verfügbar sein. Die Mobilfunkbetreiber schließen zurzeit erste größere Ballungsgebiete an das LTE-Netz an. LTE (Long Term Evolution) soll vor allem schnelles Internet in Gebieten verfügbar machen, in denen beispielsweise eine Anbindung per DSL zu kostspielig ist. LTE funkt (theoretisch) mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde. Erste Tests zeigten, dass zwischen 20 und 40 Megabit, etwa im Vodafone-Netz, schon jetzt möglich sind.
Apple hatte am Mittwochabend das neue iPhone 5 der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Das Mobiltelefon soll wieder zur erstarkten Konkurrenz, etwa von Samsung, aufschließen. Die Koreaner hatten zuletzt mehr Smartphones als Apple abgesetzt. Samsung konnte vor allem vom großen Erfolg seiner Galaxy-Reihe profitieren.
Der neueste Spross der Serie, das Galaxy S3, bietet ein deutlich größeres Display als das bisherige iPhone 4S. Auch deshalb vergrößerte Apple beim iPhone 5 den Bildschirm, spendierte dem Mobiltelefon einen Prozessor, der doppelt so schnell rechnet wie das Modell im Vorgänger und rüstet das iPhone 5 mit dem schnellen Daten-Standard LTE aus. Darauf müssen Besitzer des Galaxy S3 bislang verzichten.