Veröffentlicht inWirtschaft

IKEA nimmt „Köttbullar“ in fast ganz Europa aus den Regalen

IKEA nimmt „Köttbullar“ in fast ganz Europa aus den Regalen

Nach dem Fund von Pferde-DNA in Fleischbällchen der Möbelhauskette IKEA hat das Unternehmen den Verkauf seines Produkts in fast ganz Europa gestoppt, darunter auch in Deutschland. Die Hackfleischklößchen, die auf schwedisch „Köttbullar“ heißen, seien in vielen Ländern aus den Regalen genommen worden, sagte eine IKEA-Sprecherin am Dienstag.

Stockholm/Hofheim (dapd). Nach dem Fund von Pferde-DNA in Fleischbällchen der Möbelhauskette IKEA hat das Unternehmen den Verkauf seines Produkts in fast ganz Europa gestoppt, darunter auch in Deutschland. Die Hackfleischklößchen, die auf schwedisch „Köttbullar“ heißen, seien in vielen Ländern aus den Regalen genommen worden, sagte eine IKEA-Sprecherin am Dienstag. IKEA-Köttbullar sollen eigentlich nur Schwein und Rind enthalten.

Der Verkaufsstopp betrifft demnach 21 Länder innerhalb Europas. Neben Deutschland seien darunter auch Großbritannien, Frankreich, Polen, Tschechien, die Slowakei, Italien und die Niederlande, sagte die Sprecherin. Aber auch in Thailand, Malaysia, Singapur, der Dominikanischen Republik und Hongkong fänden die Kunden vorerst keine „Köttbullar“-Packungen mehr in den Auslagen.

Am Montag war bekannt geworden, dass tschechische Behörden in einer Packung „Köttbullar“ Spuren von Pferdefleisch entdeckt hatten. Bei der getesteten Packung handelte es sich um eine ein Kilogramm schwere Packung aus einer Filiale in Brünn. Mindesthaltbarkeitsdatum war der 22. Januar 2014. Hergestellt wurden die Fleischklöße der IKEA-Sprecherin zufolge in Schweden. Noch am selben Tag hatte IKEA daraufhin den Verkauf aller Produkte aus der betroffenen Charge aufgehalten.

Reine Vorsichtsmaßnahme

Das Unternehmen habe sich nun entschieden, vorerst gar keine Fleischbällchen-Produkte dieses schwedischen Lieferanten mehr zu verkaufen. „Es ist uns sehr wichtig, dass sich unsere Kunden nicht sorgen“, sagte die Sprecherin. Die Ausweitung des Verkaufsstopps sei eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Das Einrichtungshaus, dass auch Lebensmittel verkauft und Restaurants betreibt, lasse die Ware nun erneut testen. Mit einem Ergebnis werde bis Ende der Woche gerechnet. Die betroffene Charge Fleischklöße war der Sprecherin zufolge für die Lebensmittelmärkte bestimmt gewesen. In den Restaurants seien sie nicht verwendet worden.

Der schwedische Hersteller der Fleischbällchen, Familjen Dafgard, teilte indes mit, er habe Tests an seinen Produkten ausgeweitet und bislang keine Spuren von Pferdefleisch finden können.

Keine Spuren von Pferdefleisch in Deutschland

Eine Sprecherin für IKEA Deutschland sagte, dass in den Produkten in hierzulande bislang keine Hinweise auf Pferdefleisch entdeckt wurden. Dennoch würden die Fleischbällchen auch in Deutschland zunächst aus den Regalen genommen.

„Wir gehen davon aus, dass Köttbullar bald wieder verkauft werden“, sagte die Sprecherin mit Blick auf die Tests. Einen wirtschaftlichen Verlust wegen des Verkaufsstopp sehe sie nicht. „Wir haben genug Alternativen in unseren Nahrungsmittelmärkten und Restaurants.“

dapd

2013-02-26 16:28:04.0