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„Keine Bürger mit Migrationshintergrund“: Fitnessstudio wegen Rassisten-Aushang in der Kritik

„Keine Bürger mit Migrationshintergrund“: Fitnessstudio wegen Rassisten-Aushang in der Kritik

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Man training pectoral muscle lifting weights in gym model released Symbolfoto property released PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY JASF01445 Man Training pectoral Muscle Lifting weights in Gym Model released Symbolic image Property released PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY JASF01445 Foto: imago/Westend61
  • Ein Fitnessstudio der Kette Easy Fitness muss sich gegen Rassismus-Vorwürfe wehren
  • Auf einem Aushang in dem Studio in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) wurde mitgeteilt, dass keine Menschen mit Migrationshintergrund mehr aufgenommen werden sollen
  • Mittlerweile hat sich das Unternehmen entschuldigt

Berlin. 

Easy Fitness muss sich gegen Rassismus-Vorwürfe wehren. In einem Studio der Fitness-Kette hatten Mitarbeiter vorübergehend mit einem Aushang angekündigt, „zum Schutz unserer Mitglieder“ keine Menschen mit Migrationshintergrund mehr aufnehmen zu wollen. Die Entscheidung begründeten die Mitarbeiter mit den Festnahmen von Terrorverdächtigen in der Region.

Der Aushang war auf Twitter öffentlich gemacht worden und hatte daraufhin harsche Kritik gegen das Studio in Mecklenburg-Vorpommern hervorgerufen. In einem Facebook-Post bestätigte das Unternehmen den Vorfall und entschuldigte sich. Es handele sich um „einen deutlich misslungenen Versuch, erschrockene und verängstigte Mitglieder zu beruhigen“.

Terrorverdächtiger soll bei Easy Fitness trainiert haben

Laut dem Post gehörte zu den Terrorverdächtigen auch ein Mitglied des Güstrower Fitnessstudios, das noch am Tag vor seiner Verhaftung in dem Studio trainiert habe. Das Unternehmen distanzierte sich aber in aller Form von dem Aushang und erklärte, dass nach wie vor jeder Mitglied werden könne, der will.

Offenbar war der Aushang weder mit der Unternehmensleitung noch mit den Betreibern des Studios abgesprochen. Auch die Güstrower Studioleiter entschuldigten sich bei Facebook für den Inhalt des Aushangs. „Wir distanzieren uns klar von solchen Äußerungen und heißen auch in Zukunft alle Menschen herzlich Willkommen“, heißt es dort.

Bei einem Anti-Terror-Einsatz in Güstrow waren am Mittwoch drei Personen in Gewahrsam genommen worden, weil sie der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verdächtigt werden.

Freilassung sorgt für Ärger in Mecklenburg-Vorpommern

Die drei Verdächtigen – nach Angaben der Rostocker Polizei zwei Bosnier und ein Deutscher – waren überraschend noch am Mittwochabend wieder auf freien Fuß gesetzt worden, weil die Verdächtigen erst 13 beziehungsweise 17 Stunden nach dem Zugriff einem Richter vorgeführt worden und nicht, wie vorgeschrieben, unverzüglich.

Die rasche Freilassung sorgt für politischen Streit in Mecklenburg-Vorpommern. Vertreter der Linken und der AfD forderten am Donnerstag von Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) Aufklärung über den Anti-Terror-Einsatz vom Mittwoch und mögliche Versäumnisse der Behörden. Eine SPD-Abgeordnete brachte eine Sondersitzung des Innenausschusses ins Gespräch.