Vertriebsleiter und Stoffstrommanager der Vorberg-Gruppe aus Herdecke
Womit beschäftigt sich ein Stoffstrommanager?
Dr. Frank Rudolph: Ganz einfach gesagt kümmert sich ein Stoffstrommanager um kostengünstige Verwertungs- und Entsorgungsmöglichkeiten der angelieferten und angefragten Materialien.
Das klingt abstrakt – wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Dr. Frank Rudolph: Ich prüfe, wie die Abfälle weiterverwertet werden können, wie sie sortiert werden und welche Anlagen die Stoffe für ihre Produktion benötigen können. Klingt zunächst mal einfach. Aber man muss nur daran denken, dass es Hunderte Abfallsorten gibt, die sich in unseren Alltagsprodukten wie Glühbirnen oder Computern befinden. Müll ist ein bisschen wie eine Wundertüte. Ich befasse mich gerne mit schwierigen Dingen, zum Beispiel mit der Frage, wie man Sicherheitsfolien, die in Windschutzscheiben der Autos verbaut sind, wieder nutzbar machen kann. Immer daran zu denken, wie man die weitere stoffliche Verwertung erreichen kann, ist eine wunderbare Herausforderung.
Welche Ausbildung und Fähigkeiten muss ein Stoffstrommanager haben?
Dr. Frank Rudolph: Man muss kreativ sein. Ich glaube nicht, dass man diesen Beruf wirklich erlernen kann. Ich bin Chemiker, aber nur mit meiner Erfahrung und einem großen und stabilen Netzwerk kann ich als Stoffstrommanager erfolgreich arbeiten. Letztlich muss man es im Blut haben und viel Spaß an der Arbeit haben – so wie ich.