Rüdiger Grube, Chef der Deutschen Bahn, rechnet mit Hochwasser-Schäden im hohen dreistelligen Millionenbereich. Der Zugverkehr ist noch immer teilweise gestört. Der Bundestag will derweil am kommenden Dienstag über die Folgen der Flutkatastrophe und die Hilfen für die Opfer debattieren.
Berlin.
Die Deutsche Bahn rechnet mit Schäden durch das Hochwasser im hohen dreistelligen Millionenbereich. Dies sagte Bahn-Chef Rüdiger Grube der „Bild“-Zeitung vom Mittwoch. Vom Hochwasser betroffen waren demnach bislang rund 19.000 Zugfahrten: Etwa 1000 Fahrten seien komplett gestrichen worden, 5000 Fahrten auf einer Teilstrecke ausgefallen. Beim Rest handle es sich um Verspätungen.
Auch in den kommenden Wochen müssen Fahrgäste der Bahn noch mit Ausfällen, Umleitungen und Verspätungen rechnen, wie Grube sagte. Es werde noch vier bis sechs Wochen dauern, bis der Zugverkehr auf allen Strecken wieder reibungslos laufe.
Sondersitzung des Bundestags zur Flutkatastrophe am Dienstag
Der Bundestag will am nächsten Dienstag in einer Sondersitzung über die Folgen der Flutkatastrophe und die Hilfen für die Opfer debattieren. Die Regierungsfraktionen von Union und FDP hätten die Sondersitzung am 25. Juni beantragt, teilte der Bundestag am Mittwoch in Berlin mit. Die Debatte werde voraussichtlich zwei Stunden dauern. Das Parlament kommt in der nächsten Woche zu seinen letzten regulären Sitzungstagen vor der Sommerpause und der Bundestagswahl im September zusammen. Die Plenarwoche beginnt allerdings normalweise am Mittwoch und dauert bis Freitag.
Acht Millionen Euro zur Bewältigung der Hochwasserschäden
Bund und Länder wollen heute (Mittwoch) versuchen, ihren Streit über die Finanzierung des milliardenschweren Fluthilfe-Fonds beizulegen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Ministerpräsidenten dazu zu einem Spitzentreffen nach Berlin eingeladen. Zur Bewältigung der Hochwasserschäden wollen Bund und Länder acht Milliarden Euro bereitstellen. Bei einem Treffen der Finanzminister gestern (Dienstag) konnten sie sich jedoch nicht auf ein Finanzierungsmodell einigen.
Die Länder wollen die Fluthilfen über den bestehenden „Fonds Deutsche Einheit“ abwickeln, was das Bundesfinanzministerium ablehnt. Der Bund wiederum blitzte mit seinem Vorschlag für eine komplette Vorfinanzierung der Gesamtsumme und eine Anleihe ab. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kündigte daraufhin an, dass der Bund nun seinen Anteil am Hilfsfonds von vier Milliarden Euro sofort bereitstellen wolle. (afp/dpa)