Der im nationalsozialistischen Deutschen Reich von der SS getragene Lebensborn e. V. hatte zunächst die Steigerung der Geburtenrate zum Ziel und legte dabei „rassehygienische“ Auswahlkriterien an.
Je nach Standpunkt galt der Lebensborn als „karitativer Verein“ oder „arische Zuchtanstalt“. Tatsächlich boten die Heime werdenden Müttern Zuflucht; ebenso kam es aber auch zu Kindesraub, Eindeutschung und Zwangsadoption.
Seit 1936 entstanden neun deutsche Lebensbornheime, die auch „SS-Bordelle“ genannt wurden. In den 1940er Jahren kamen 13 ausländische Heime hinzu, allein acht in Norwegen.
Der Dortmunder Fotograf Einar Bangsund hat viele der dort geborenen Kinder getroffen und – unterstützt von der norwegischen Willy-Brandt-Stiftung – ihre Schicksale in einer Ausstellung dokumentiert.
In dem 2005 in Deutschland gegründeten Lebensborn-Verein wirkt der Dortmunder Einar Bangsund als stellvertretender Vorsitzender. Der Verein unterstützt Angehörige bei ihren Nachforschungen und sucht den Kontakt zu entsprechenden Vereinen im Ausland.
Erste Anlaufstellen für Suchende sind das Wehrmachtsarchiv in Berlin und das Archiv des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen.