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„Unser Kreuz hat keine Haken“: Kirchen gegen AfD-Parteitag

„Unser Kreuz hat keine Haken“: Kirchen gegen AfD-Parteitag

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Ein Demonstrant protestiert am 08.04.2017 in Essen (Nordrhein-Westfalen) bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD mit einem Plakat „No AfD“ gegen die Partei. Die Alternative für Deutschland startet am Samstag die „heiße Phase“ des Wahlkampfes für die kommende Landtagswahl in NRW. (zu dpa „250 Parteianhänger bei AfD-Wahlkampfauftakt in Essen“ vom 08.04.2017) Foto: Ina Fassbender/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
Die christlichen Kirchen rufen zum friedlichen Protest gegen den AfD-Parteitag in Köln auf. Zehntausende Demonstranten werden erwartet.

Köln. 

Unter dem Motto „Unser Kreuz hat keine Haken“ rufen die christlichen Kirchen zur Beteiligung an friedlichen Protesten gegen den AfD-Parteitag in Köln am kommenden Wochenende auf. Wegen des AfD-Parteitags werden Zehntausende Demonstranten erwartet.

„Wir lehnen Hass, Polarisierung und gegenseitige Abwertung als Mittel von Politik und gesellschaftlichem Diskurs entschieden ab“, sagte der katholische Kölner Stadtdechant Robert Kleine am Mittwoch. „Wir wenden uns dagegen, Sorgen und Ängste von Menschen – gleich welcher Herkunft, Nationalität und Religion – gegeneinander auszuspielen.“

Kirchenvertreter wollen zur Anti-AfD-Demo

Zusammen mit einem breiten Bündnis von Protestgruppen wollen sich die Kirchenvertreter am Samstag an einer Kundgebung und einer anschließenden Demonstration durch die Innenstadt beteiligen.

„Nächstenliebe und Fremdenliebe sind kein Gutmenschentum“, sagte der evangelische Stadtsuperintendent Rolf Domning. Es sei wichtig, dass die Kirche hier Flagge zeige und ihre Haltung nach außen hin deutlich mache. Jegliche Gewalt bei den Protestaktionen sei dabei abzulehnen, betonten die Kirchenvertreter.

Bereits am Freitagabend ist in einer Kirche in der Nähe des AfD-Tagungshotels ein „Politisches Nachtgebet“ geplant. Am Sonntag soll es zudem kleinere Mahnwachen geben.

Proteste gegen AfD: Polizei begleitet Hochzeitspaare

Unterdessen hat die Kölner Polizei erklärt, dass sie Hochzeitspaare am Samstag durch die Demos zum Kölner Rathaus begleiten will. „Wir werden alles dafür tun, damit Brautpaare zu ihren vorgesehenen Terminen heiraten können“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.

Das historische Rathaus befindet sich in der Kölner Altstadt, in der Zehntausende demonstrieren werden. Damit die Hochzeitsgesellschaften überhaupt dorthin kommen können, sollen Einsatzkräfte ihnen von einem Sammelpunkt aus den Weg bahnen.

Nach Angaben einer Stadtsprecherin wollen am Samstag 16 Paare im historischen Rathaus heiraten. Sechs Paare hätten ihre Trauung ins Bezirksrathaus im rechtsrheinischen Stadtteil Porz verlegt. Zuerst hatten der „Kölner Stadt-Anzeiger“ und die „Kölnische Rundschau“ berichtet.

(dpa)