Dass Grünen-Politiker Oliver Krischer im Sommer 2021 heftige Kritik am klimapolitischen Kurs des damaligen CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet übte und ihn dabei indirekt für Hitzetote in Kanada verantwortlich machte, hat jetzt ein Nachspiel – zumindest verbal.
Denn Laschet hat die heftige Spitze, die nach Meinung vieler definitiv zu weit ging, natürlich nicht vergessen. Dass Oliver Krischer Umweltminister unter Schwarz-Grün ist und wegen der Energiekrise aufgrund des Ukraine-Krieges Entscheidungen mittragen muss, die der eigentlichen Energiepolitik der Grünen entgegenstehen, diente Armin Laschet nun als Steilvorlage.
Armin Laschet kontert: Ist Grüner verantwortlich für Hitzetote in Kanada?
„Letztes Jahr gab es Hitzetote in Kanada. Ein Grüner machte mich dafür verantwortlich. Geschenkt“, beginnt ein neuer Tweet von Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet. Damit bezieht er sich auf eine Causa, die 2021 weiter Kreise zog.
Damals hatte Krischer in einem Twitter-Beitrag das Vorgehen von CDU und FDP kritisiert: „Morgen beenden CDU & FDP im Landtag NRW per Gesetz den Ausbau der Windenergie, bekräftigten aber, Klimaschutz-Ziele durch Windenergieausbau erreichen zu wollen. Willkommen in der komplett fakten- & realitätsfreien Welt des Armin Laschet, wie er auch den Bund regieren will“. Dann schob er einen viel zitierten Tweet nach, indem er Laschet heftige Vorwürfe machte: „Diese Laschet Politik kostet überall auf der Welt – gerade in Kanada – Menschen das Leben. In NRW und ganz Deutschland vernichtet sie zehntausende Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Basis unseres Landes.“ Abgerundet wurde das Ganze mit dem Hashtag „#LaschetVerhindern“.
Die Pläne von CDU und FDP sahen zwar vor, dass Deutschland seine Klimaziele verschärft, indem sich eine Reduktion der Emission bis 2030 um 65 statt 55 Prozent als Ziel setzt. Die Koalition plante jedoch auch, dass künftig zwischen Windrädern 1000 Meter Mindestabstand zu Wohnhäusern liegen sollte. Kritiker wie Krischer sahen darin einen Schritt zur Erschwerung des Ausbaus von Windkrafträdern.
Ukraine-Krieg bringt Energiepolitik der Grünen durcheinander – ein Torvorleger für Armin Laschet
Aktuell müssen die Grünen, die nun selbst Regierungsverantwortung tragen, jedoch dabei helfen, das Land durch eine heftige Krise zu navigieren. Da der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die Energiepolitik-Pläne über den Haufen geworfen hat, da man nicht länger auf Russland als Energielieferant setzen kann und möchte, wird wieder mehr auf Kohlestrom gesetzt.
Eine willkommene Steilvorlage für Armin Laschet, der seinen Tweet mit den Worten „Jetzt ist er selbst Minister und holt Braunkohlekraftwerke aus der Reserve. Ist er jetzt verantwortlich für Hitzetote in Kanada oder sollten wir nicht besser den Stil des Umgangs ändern?“ fortsetzte.
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Oliver Krischer hat noch nicht auf Laschets Gegenschlag reagiert. Nicht auszuschließen, dass das noch folgt, allerdings darf die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Grünen-Politiker doch noch bei Laschet entschuldigt, als gering eingeschätzt werden. Immerhin wurde genau das auch damals schon von ihm gefordert, unter anderem vom damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. „Auch und gerade im Wahlkampf müssen die Grundregeln des demokratischen Miteinanders gelten. Dieser Angriff ist unter der Gürtellinie, eine Entschuldigung nur angemessen“, twitterte er am 1. Juli 2021.
Krischer ließ das ziemlich kalt. Auf die Vorwürfe reagierte er mit den Worten: „Wir müssen darüber reden, dass unterlassene Klimaschutz Politik wie in NRW zur Zerstörung von Lebensgrundlagen weltweit führt“. Sich bei Armin Laschet zu entschuldigen, liege ihm mehr als fern. (alp)
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