Mit ihren Besuchen in der Türkei und Griechenland erntet Annalena Baerbock viel Kritik. Seit längerem gibt es Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei, zu wem die ägäischen Inseln in Griechenland gehören. In Athen stellte sie sich beim Insel-Streit auf die Seite Griechenlands wies sie die türkischen Territorialansprüche der Ägäis klar zurück.
Beim Treffen in Istanbul warf ihr der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu nun vor, die Außenministerin habe ihre Vermittlerrolle in den griechisch-türkischen Meinungsverschiedenheiten aufgegeben. Riskiert Außenministerin Annalena Baerbock damit, dass sich die Lage zwischen den Ländern verschlimmert?
Annalena Baerbock: Heftige Vorwürfe gegen sie – NATO-Bündnispartner vergrault?
Mit ihren Aussagen hat Annalena Baerbock nicht nur die Türkei verärgert. Auch CDU und Linke sind empört über die Außenministerin. Für CDU-Außenexperte Johann Wadephul ist Baerbocks Türkei-Kritik von Athen aus alles andere als hilfreich.
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„Wir brauchen beide Länder dauerhaft als Partner – nicht nur, aber vor allem in der NATO“, sagte er am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. „Wer Reisen in diese beiden Länder kombiniert, muss den Stil und die Kommunikation von vornherein auf Moderation anlegen.“
Laut Ansicht der Linkspartei darf Annalena Baerbocks Türkei-Kritik nicht folgenlos bleiben. Noch immer würden deutsche Rüstungsexporte die Angriffskriege des Nato-Partners Erdogan im Irak und in Syrien unterstützen. Trotz warnender Kritik äußerte sie sich nicht weiter dazu bei ihrem Besuch in der Türkei.
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Annalena Baerbock: Zuspruch von Opposition
Bislang kommt vor allem aus der türkischen Opposition Zuspruch für die Außenministerin. Bei einem Treffen mit ihr sagte der Co-Vorsitzende der prokurdischen Partei HDP, Mithat Sancar: „Direkte Aussagen und Konfrontation sind manchmal unausweichlich, nicht nur erforderlich.“