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Starke Akzeptanz des Flughafens Düsseldorf bei Anwohnern

Starke Akzeptanz des Flughafens Düsseldorf bei Anwohnern

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Foto: picture alliance / dpa
Düsseldorfer Flughafen sieht sich durch Umland-Befragung bestärkt. Fluglärm-Ärger vor allem in Ratingen und Meerbusch. Mehr Starts in Spitzenzeiten.

Essen. 

Fluglärm wird einer Umfrage zufolge rund um den Düsseldorfer Airport nur begrenzt als Problem empfunden. Das ist ein Ergebnis der Bürgerbefragung, die das Institut Forsa im Auftrag des Flughafens selbst bei 2905 Personen in Düsseldorf und zwölf Umlandstädten gemacht hat. Demnach fühlen sich 16 Prozent der Befragten im Alltag stark oder sehr stark vom Fluglärm beeinträchtigt. Straßenlärm hingegen wird von 31 Prozent als starkes oder sehr starkes Problem wahrgenommen. Die am Donnerstag vorgestellte Befragung ergibt eine sehr starke Akzeptanz für den Airport.

Der Forsa-Chef persönlich stellte die Ergebnisse vor. „Kaum jemand bezweifelt, dass die Region einen leistungsstarken Flughafen braucht“, sagt Manfred Güllner, Geschäftsführer und des Gründer des Meinungsforschungsinstitutes. 94 Prozent der Bürger in der Nachbarschaft halten den Düsseldorfer Airport für wichtig, haben seine Leute bei einer repräsentativen Telefonbefragung herausgefunden – ein ähnlich hoher Wert wie bei der ersten Befragung 2012. Fluglärm ist im Umland demnach nur sehr begrenzt ein Thema.

Unterschiedliche Ergebnisse bei Fluglärm

Mindestens 300 Personen haben die Forsa-Leute jeweils im September in Düsseldorf, Meerbusch und Ratingen 20 Minuten lang befragt, je mindestens 200 Personen jeweils in Duisburg, Essen, Mülheim, Moers, Krefeld, Heiligenhaus, Neuss, Tönisvorst und Willich. Wo genau der Befragte im Stadtgebiet wohnt, spielte dabei keine Rolle. Manfred Güllner sieht darin aber auch kein Problem: Statistisch gesehen habe jeder Bürger die gleiche Chance gehabt, für die Befragung ausgewählt zu werden“, sagte der Forsa-Chef auf Nachfrage dieser Redaktion.

Beim Fluglärm, dem eigentlichen Knackpunkt, fällt die Betroffenheit naturgemäß unterschiedlich aus. An der Ein- und Ausflugschneise, dort wo die Maschinen tief fliegen, klagen besonders viele Bürger über Fluglärm. In Meerbusch etwa fühlten sich 44 Prozent der Befragten stark gestört, in Kaarst 43 Prozent und in Ratingen 33 Prozent. In Duisburg hingegen waren es z. B. nur 9 Prozent, in Essen 19 Prozent, in Mülheim 16 Prozent und in Moers 12 Prozent. Die Bemühungen des Airports, den Fluglärm einzudämmen, würdigten 43 Prozent der Befragten insgesamt als groß oder sehr groß. 32 Prozent stuften sie als nicht so groß oder gering ein.

Kapazitätserweiterung war kein Thema der Befragung

Differenziert arbeitet die Umfrage heraus, dass die Bürger im Umland den Flughafen selbst gerne nutzen, seine internationale Anbindung schätzen und ihn als sehr wichtig für die regionale Wirtschaft ansehen. Insgesamt, so hieß es, hätten sich die meisten Werte gegenüber 2012 kaum verändert. „In einer hochmobilen Gesellschaft sind wettbewerbsfähige Airports der Schmierstoff für ganze Regionen“, sagte Flughafen-Chef Ludger Dohm. Bekanntlich hat der Flughafen eine Kapazitätserweiterung beantragt. In Spitzenzeiten sollen 60 statt bisher 47 Starts und Landungen möglich sein – also bis zu einer pro Minute. Durch die Ergebnisse der neuen Befragung sieht man sich beim Airport in dem Antrag bestärkt. Warum die Kapazitätserweiterung nicht auch explizit Thema der Bürgerbefragung war, konnten Flughafenvertreter am Donnerstag nicht überzeugend erklären.

Kritik kommt aus den Reihen von Anwohnern. Christoph Lange stellt die Untersuchung infrage. Der erste Vorsitzende des Bürgervereins gegen Fluglärm hält den ganzen Ansatz für verfehlt. „Wenn sie die richtigen Leute mit der richtigen Frage, nämlich ob sie Flüge nach 22 Uhr sowie noch mehr Billigflüge in Kauf nehmen würden, konfrontieren würden, dann käme etwas ganz anderes raus“, so Lange. „Dann wäre die Akzeptanz gleich Null.“ Lange weiter: „Mich wundert schon, dass sich Forsa für so eine Untersuchung hergibt.“

Verbindlichere Regel zur Nachtruhe gefordert

Kommunalpolitiker zeigen sich nicht überrascht von den Ergebnissen der Studie. Fluglärm sei eher ein lokales Problem, „bei uns ist vor allem der Stadtteil Isenbügel betroffen“, sagt Heiligenhaus’ Bürgermeister Jan Heinisch (CDU). Der Flughafen brauche eine Wachstumsperspektive; aber „Nachtruhe ist uns heilig, es ist unser Wunsch, dass im Zuge des Verfahrens um eine Kapazitätserweiterung des Flughafens die Bürger in Isenbügel eine verbindlichere Regelung erhalten als heute“, sagte Heinisch dieser Redaktion. Auch Bezirksbürgermeister Volker Haasper (SPD) sieht im Duisburger Süden eine lokale Betroffenheit – und das vor allem im Sommer.