So schneiden die NRW-Badeseen bei der Wasserqualität ab
Die Wasserqualität der Badeseen in NRW ist laut Europäischer Umweltagentur ausgezeichnet. Beim Tourismus spielen sie aber nur eine kleine Rolle.
Düsseldorf.
Die Badesaison steht vor der Tür – und in Nordrhein-Westfalen können Urlauber und Freizeitschwimmer bedenkenlos abtauchen. 100 der 105 im vergangenen Jahr bewerteten Badegewässer, also mehr als 95 Prozent, weisen eine ausgezeichnete Wasserqualität auf. Die Qualität von weiteren drei Seen ist gut, bei zweien ausreichend. Das geht aus einem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) in Kopenhagen und der Europäischen Kommission hervor, der am Mittwoch in Brüssel veröffentlicht wurde.
Badeland Nordrhein-Westfalen also? Nicht unbedingt. Für den hiesigen Tourismus spielen die sauberen Badeseen nur eine untergeordnete Rolle. „Sie bieten zwar einen touristischen Mehrwert, wir bewerben sie aber nicht explizit“, sagte Julie Sengelhoff, die Sprecherin von Tourismus NRW, am Dienstag. Stattdessen werde der Schwerpunkt des Marketings aufs Wandern und Radfahren, auf das Erleben von Natur gelegt. „Darunter fallen natürlich auch die Seen“, sagte Sengelhoff.
NRW liegt über Bundesdurchschnitt
Beim Gang ins kühle Nass sollten Wasserratten allerdings vorsichtig sein. Laut Deutscher Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) sind in NRW im vergangenen Jahr 49 Menschen bei Unfällen in Flüssen und Seen gestorben – nur ein Toter weniger als 2013. Bundesweit ist die Zahl der Toten hingegen um 54 auf 392 gesunken.
Mit einer Ausgezeichnet-Quote von über 95 Prozent liegt NRW in Sachen Wasserqualität deutlich über dem Bundesschnitt. Deutschlandweit weisen 90 Prozent der Seen eine ausgezeichnete Qualität auf, europaweit sind es gut 83 Prozent.
Insgesamt 21.000 Badegewässer untersucht
Für den jährlichen Bericht werden während der Badesaison mehrere Proben aus Küsten- und Binnengewässern entnommen und auf die darin enthaltene Konzentration der Fäkalbakterien Escherichia Coli und Darmenterokokken analysiert. Hauptgrund für Verschmutzungen dieser Art seien Verunreinigungen aus Abwassern oder Wasser, das aus landwirtschaftlichen Betrieben und landwirtschaftlichen Nutzflächen abfließe, heißt es in dem Bericht.
Für die aktuellen Zahlen wurden im vergangenen Jahr mehr als 21.000 Badegewässer in den 28 EU-Staaten sowie in Albanien und der Schweiz untersucht. Diese Zahlen gäben Hinweise darauf, wo die Badegewässer auch 2015 wahrscheinlich eine gute Qualität aufweisen. (dpa)