Essen.
Es passierte am 1. Dezember. Christiane Hoffmans, Kulturredakteurin bei der Welt am Sonntag, hatte sich in Rüttenscheid zum Gespräch mit Kulturmanager Oliver Scheytt verabredet – und den Dienstwagen, einen Audi A3, aus Versehen auf dem Privatparkplatz der Aral-Tankstelle Alfredstraße abgestellt. Als sie zurückkam, war der Wagen weg. Was nun folgte – ihren Schilderungen zufolge halb Drama, halb Krimi – sollte in eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Essen gipfeln: wegen Freiheitsberaubung und Nötigung.
Der erste Schock sei die happige Gebühr gewesen, die der Abschleppdienst P&P in Rechnung stellte. „Ich hatte mit 180 bis 200 Euro gerechnet, aber sie verlangten 353 Euro.“ Weil Kartenzahlung nicht möglich war, habe sie sich wohl oder übel auf die Suche nach dem nächsten Geldautomaten begeben müssen. Dann der nächste Schock. Die Kassiererin habe nicht zugelassen, dass sie die Rechnung mitnahm. „Sie wurde laut und übergriffig und hat die Tür zugehalten.“
Der Journalistin gelang es schließlich dann doch, das Geld abzuheben – um sogleich die nächste Überraschung zu erleben. „Als ich zurückkam, wurde eine neue Rechnung über 393 Euro ausgedruckt.“ Der drastische Aufschlag sei fällig gewesen, weil der Zahlungsvorgang unterbrochen worden sei, habe es geheißen. Und dann seien drei Mitarbeiter aggressiv in Aktion getreten. „Sie traten auf wie Cowboys und bedrohten uns.“ Für Christiane Hoffmans steht fest: Die Begegnung wird juristische Konsequenzen haben.
P&P-Chef Birger Plauszinat rechtfertigt das Vorgehen seiner Mitarbeiterin. Gleichzeitig greift er Oliver Scheytt an. Denn dieser soll gesagt haben: „Wir nehmen das Auto jetzt so mit und Sie vergessen den Vorgang.“ Am Ausgang sei er außerdem handgreiflich geworden. „Er ergriff meine Mitarbeiterin am Arm und wollte sie wegschubsen.“