Der Goldesel der Stadt Hagen steht an der A45 in Garenfeld: Einnahmen von rund einer Million Euro soll die neue Blitzanlage in ihrem ersten Jahr ins Stadtsäckel spülen. Sechs Starenkästen sind rechts und links der Fahrbahn aufgestellt.
Hagen.
Der genaue Starttermin soll keinesfalls geheim gehalten werden: „Dann werden wir das entsprechend kundtun“, kündigt Stadt-Pressesprecher Karsten-Thilo Raab an. Vorher müssten die Geräte, die am Dienstag und Mittwoch montiert worden sind, noch geeicht werden.
Die neue Anlage befindet sich zwischen dem Westhofener Kreuz und dem Kreuz Hagen in Richtung Frankfurt vor der Baustelle für die neue Lennetalbrücke. Vier wachen auf dem Mittelstreifen, zwei weitere am rechten Fahrbahnrand.
Kooperation mit privatem Dienstleister
Das Besondere an der Anlage: Sie ist die erste an einer Autobahn, die in Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und einem Privatunternehmen betrieben wird. Lieferung, Wartung und Reparaturen übernimmt die Firma Jenoptik-Verkehrssicherheit (Monheim). „Wir sind nur Dienstleister“, betont deren Sprecherin Stefanie Stäglin.
Nach der Übermittlung der Bilder und Messergebnisse übernimmt das Ordnungsamt der Stadt Hagen die Halterabfrage beim Kraftfahrt-Bundesamt und das Schreiben der Knöllchen. Jenoptik erhält eine Fallpauschale pro ertapptem Verkehrssünder. „Das ist ein fester Betrag, unabhängig davon, wie schnell er war“, betont Stadtsprecher Raab.
Nach Ende der Baustelle werden Blitzer abgebaut
Seine Kommune spart durch die Kooperation die Investitionskosten, die sich je nach Ausführung der Überwachungsanlage laut Stefanie Stäglin „schon im fünfstelligen Bereich“ bewegen können.
Wenn die Brücke in drei Jahren fertiggestellt ist, sollen die Blitzer vom Typ Traffistar S330 wieder abgebaut werden, kündigt Raab an. Er rechnet damit, dass die Einnahmen in den Folgejahren ohnehin sinken, weil sich der Standort – nicht nur bei Pendlern – herumsprechen wird.
Zahlen zu Blitzern in Hagen
Mittlerweile 28 stationäre Blitzanlagen hat die Stadt Hagen innerhalb ihres Stadtgebietes aufgestellt.
118.524 Autofahrer wurden in Hagen im vergangenen Jahr von den Anlagen beim zu schnellen Fahren erfasst – mehr als 300 pro Tag.
Rund 3,4 Millionen Euro spülten die Bußgelder in Hagens Stadtkasse.
2015-06-26 18:44:00.0