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Pannen-Bahnsteig am Preußenbahnhof Lünen wird neu gebaut

Pannen-Bahnsteig am Preußenbahnhof Lünen wird neu gebaut

Bild Ruhrnachrichten
Foto: Archivfoto: Berit Leinwand
Die Geschichte um den pannenreichen Umbau des Preußenbahnhofs in Lünen ist um ein Kapitel reicher: Der Bahnsteig, der wegen eines Messfehlers nicht zum Gleis passte, wird abgerissen und neu gebaut. Bei laufendem Betrieb.

Lünen. 

Die Deutsche Bahn hat sich entschieden: Der Mittelbahnsteig am Bahnhof Preußen wird zurückgebaut und neu verlegt. Bei laufendem Betrieb. Ab Oktober gehen die Arbeiten, die wegen eines Vermessungsfehlers ruhten, weiter. Für August 2016 ist die Fertigstellung geplant, teilte die Deutsche Bahn mit.

Bauzeit wäre kürzer, wenn Bahnhof geschlossen würde

In Abstimmung mit dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hatte die Deutsche Bahn die Entscheidung getroffen, die Baumaßnahme bei laufendem Betrieb unter anderem über den Behelfsbahnsteig fortzuführen. Diskutiert wurde auch eine zwischenzeitliche Schließung des Bahnhofs. Die Bauzeit hätte dann nur vier Monate gedauert.

Zwei Faktoren sprachen aber gegen eine Schließung, teilte der NWL in einer Pressemitteilung mit: Die Bauzeit wäre in die verkehrsstarke Vorweihnachtszeit gefallen und aufgrund der kalten Witterung hätten auch weitere zeitliche Verzögerungen nicht ausgeschlossen werden können. Nun gehen die Arbeiten am Preußenbahnhof ab Oktober weiter.

Pause aufgrund von Abweichungen zur Soll-Gleislage

Pausiert wurde, weil im Juni an den Bahnsteigkanten Abweichungen zur Soll-Gleislage festgestellt worden waren. Das beauftragte Planungsbüro hatte sich schlichtweg vermessen. Offen war in der Folgezeit, ob der Höhenunterschied über die Gleise ausgeglichen werden könnte oder ob der Mittelbahnsteig zurückgebaut werden muss. Letzteres trifft nun ein.

Darüber, wie viel diese Rückbauarbeiten die Deutsche Bahn kosten, konnte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Montag keine Angaben machen. Für die Modernisierungsarbeiten am Preußenbahnhof investiert die Deutsche Bahn – ohne den Rückbau – mindestens 3,4 Millionen Euro.

Zunächst wird an der Bahnsteigkante zum Gleis 1 weitergearbeitet: „Die Abdecksteine und der Bodenbelag werden zunächst rückgebaut; anschließend kann der Bahnsteig dann erhöht und neu verlegt werden“, heißt es in der Pressemitteilung der Deutschen Bahn.

Stahlbrücke verschwindet

Danach würden an Gleis 2 die Abdecksteine und der Belag in der erforderlichen Lage neu eingebracht. Parallel zu diesen Arbeiten sollen der Treppenaufgang erneuert und der neue Aufzugschacht hergestellt werden. Zuletzt finden die Restarbeiten auf dem letzten Teilstück des Bahnsteigs in Richtung Dortmund statt.

Der Behelfsbahnsteig soll voraussichtlich ab Mai 2016 nicht mehr nötig sein – damit würde auch die hohe Stahlbrücke verschwinden, die bei einigen Pendlern für schlechte Stimmung sorgt und für viele ältere Fahrgäste ein echtes Hindernis darstellt.